asdf
 

Morgen sterben Agenten dort nicht einsam

JUBILÄUM / BURG HOHENWERFEN

29/09/17 Seit 1987, also seit dreißig Jahren ist die Burg Hohenwerfen öffentlich zugängig. Aus diesem Anlass lädt man morgen Samstag (30.9.) zu einem Erlebnistag ein.

Die Geschichte der mittelalterlichen Wehrburg reicht zurück bis ins 11. Jahrhundert. Zeitgleich mit der Festung Hohensalzburg und der Burg Friesach in Kärnten begann man im Jahr 1077 unter Erzbischof Gebhard von Helfenstein mit dem Bau der Burg Hohenwerfen. Alle drei Burgen wurden anlässlich des Investiturstreits zum Schutz des Salzburger Fürsterzbistums erbaut. Der einfache Holzbau wurde im Laufe der Zeit immer weiter verstärkt. So entstand bis ins 15. Jahrhundert die mächtige Wehrburg über dem Salzachtal.

Werfener Burgberg und der Pass Gesengköpfl bilden den einzigen Zugang zum Pass Lueg von Süden (dazwischen liegt noch der Tennecker Kessel) und bilden eine strategische Schlüsselstelle auf der Alpentransversale entlang der Salzach südwärts, die Salzburg mit Südosteuropa ebenso verbindet wie mit Italien. Entscheidend ist die Stelle auch als Zugang Salzburgs zu seinen Gebirgsgauen, dem Innergebirg.

Geschichte geschrieben wurde hier vor allem in der Zeit der Bauernkriege. Nachdem die Burg Werfen ihre militärische Bedeutung verloren hatte, wurde sie auf verschiedene Arten genutzt: So diente sie etwa im Zweiten Weltkrieg als Schulungszentrum der NSDAP. Nach dem Krieg war dort die Gendarmerieschule des Landes Salzburg untergebracht. 1968 diente die Festung Hollywood als Kulisse für den Spielfilm Agenten sterben einsam mit Clint Eastwood und Richard Burton. Als die Gendarmerieschule 1986 geschlossen wurde, stand das Land vor der Frage, wie die Burg in Zukunft genutzt werden könnte.

Es ist nicht zuletzt dem Einsatz des damaligen Burgverwalters Peter Meikl zu verdanken, dass die Festung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Meikl war es auch, der in den darauffolgenden Jahren maßgeblich am Ausbau des touristischen Angebotes mitwirkte.

Heute ist die Burg Hohenwerfen eines der beliebtesten Ausflugsziele für Urlauber und Einheimische im Land Salzburg. Über 150.000 Besuche verzeichnete sie im Jahr 2016. Zum Vergleich: Im ersten Vollbetriebsjahr 1988 waren es rund 17.000 Gäste, aber im Jahr 1995 bereits rund 102.000. Vor allem mit der Greifvogelwarte und den Flugvorführungen mit Adlern, Falken und Bussarden mehrmals täglich auf der Lindenwiese hat die Erlebnisburg Hohenwerfen ein Alleinstellungsmerkmal im Land Salzburg. Mehrmals täglich finden auf der großen Lindenwiese die spektakulären Flugvorführungen des Historischen Landesfalkenhofes statt, die Burg beherbergt Österreichs erstes Falknereimuseum.

Der geführte Rundgang inkludiert unter anderem die Besichtigung der Burgkapelle und der Pechküche, der Folterkammer, des Verlieses und des großen Zeughauses. Durch den Wehrgang mit Blick auf den Burghof geht es hinauf auf den Glockenturm mit der über 4.400 Kilogramm schweren Glocke, die noch heute an wichtigen kirchlichen Feiertagen geläutet wird. Den Abschluss der Führung bilden die adaptierten Fürstenzimmer. Die Besichtigung für fremdsprachige Besucher wird mit Audioguide in elf Sprachen angeboten. Für Kinder gibt es eine Audioguide-Hörspiel-Führung mit den beiden Maskottchen Jaki und Bärbel in den Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch, Niederländisch, Dänisch und Hebräisch.

Aus dem Programm des Erlebnistages morgen Samstag (30.9.): Von 9 bis 17 Uhr stehen Sonderführungen, Flugvorführungen, mittelalterliches Schaufechten und Handwerkskunst auf dem Programm. Für Kinder gibt es Bogenschießen und Kostümbasteln, sie können auch kostenlos am Kinder-Ritter-Turnier teilnehmen. Zahlreiche lokale Vereine sind eingebunden. Im Pumpengewölbe stellt der Fotoclub Pics Team Werke zum Thema „Hohenwerfen“ aus und im Burghof löscht die freiwillige Feuerwehr Werfen mit Handpumpen von Anno Dazumal. A propos Löschen: Die Burgschenke bietet unter dem Motto „Preise wie vor 30 Jahren“ den ganzen Tag Schmankerl aus der Region an, für erwachsene Gäste gibt es ein Jubiläumsbier gratis.

www.salzburg-burgen.at
Bilder: Salzburger Burgen und Schlösser

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014