asdf
 

Alte Bauernhäuser und neue Wohnqualität?

HINTERGRUND / ARCHITEKTUR

30/12/11 Erhalten, erweitern oder neu bauen? Diese Fragen stellen sich Hausbesitzer immer wieder, und vor allem bei landwirtschaftlich genutzten Objekten geht es auch um die Erhaltung der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen.

Die Fotoschau "Weiterbauen am Land" wandert bis Ende Mai 2012 durch die Bezirke. Sie wird vor allem in den Landwirtschaftlichen Fachschulen gezeigt, wo Schülerinnen und Schüler im Baukunde- und Volkskundeunterricht auch eigene Projekte entwickeln sollen. Das Fach Baukunde ist in Salzburg im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch ein eigenes Unterrichtsfach an Landwirtschaftlichen Fachschulen.

"Die Erhaltung der ländlichen Kulturlandschaft ist ein wesentlicher Beitrag der Bäuerinnen und Bauern zu unserem Wohlstand und zur Lebensqualität im Land Salzburg. Wir müssen verstehen, dass das Weiterbauen auf dem Land vor allem damit zusammenhängt, dass Bäuerinnen und Bauern weiterhin auf dem Land leben wollen, wofür Entscheidungshilfen und Unterstützung notwendig sind", sagt dazu Landwirtschaftskammerpräsident Franz Eßl.

Es geht oft um die Erhaltung landwirtschaftlicher Gebäude in Verbindung mit den heutigen Ansprüchen an einen zeitgemäßen Wohnkomfort. "Jedes Haus hat seine Geschichte, jeder Winkel birgt viele Erinnerungen. Diese Geschichten und Erinnerungen können durch eine gute Planung erhalten bleiben. Die Verwendung heimischer Materialien, die richtige Wahl der Farben und ein nachhaltiger Baustil bringen neue Lebensqualität." So Agrarreferent Landesrat Sepp Eisl bei der Eröffnung der Ausstellung im Nationalparkzentrum Mittersill.

Die Schau "Weiterbauen am Land" ist eine Recherche über den Umgang mit dem bäuerlichen kulturellen Erbe im ländlichen Raum der Alpen in Österreich (Tirol und Vorarlberg), Italien (Südtirol), Deutschland (Oberbayern) und der Schweiz (Graubünden). Siebzig ausgewählte Bauten stellen die ganze Bandbreite von Neu und Alt vor. Sie reicht von der Veränderung und Weiterentwicklung einerseits bis zum Erhalt des Originalzustands andererseits, von der Beibehaltung der ursprünglichen Funktion bis zur veränderten Nutzung. Jedes einzelne Beispiel erzählt die Geschichte eines Bauernhauses und der darin lebenden Menschen. Den Beispielen werden einleitende Essays vorangestellt, die die Problematik skizzieren und Lösungsansätze zeigen. Die Publikation zur Ausstellung ist daher so etwas wie ein Handbuch für den Gebrauch in der Praxis.

Bis 7. Jänner im Nationalparkzentrum Mittersill. Weitere Ausstellungsorte sind die Landwirtschaftliche Fachschule Kleßheim in Wals-Siezenheim (10. bis 26. Jänner), die Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg (31. Jänner bis 17. Februar), die Landwirtschaftliche Fachschule Winklhof (23. Februar bis 9. März), die Landwirtschaftliche Fachschule Bruck an der Glocknerstraße (13. bis 29. März), die Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau (14. bis 26 April) und die Höhere Bundeslehranstalt Ursprung in Elixhausen (3. bis 25. Mai).
Christoph Hölz, Walter Hauser (Hrsg.): Weiterbauen am Land. Verlust und Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in den Alpen. Schriftenreihe des Archivs für Baukunst der Universität Innsbruck, Bd. 5. Studienverlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2011.232 Seiten, 19,90 Euro - www.studienverlag.at

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014