Von den Zahlen und ihren Folgen

KUNSTHALLE NEXUS SAALFELDEN / HELLMUT BRUCH

03/05/12 Licht&Proportionen heißt die Ausstellung zum Werk von Hellmut Bruch in der Nexus Kunsthalle Saalfelden. In der Personale werden Acrylglas- und Edelstahlskulpturen aus dem jüngsten Schaffen des Künstlers präsentiert.

"Die Kunst und die Kunstwerke von Hellmut Bruch ragen aus der heutigen Unübersichtlichkeit, oft auch Profillosigkeit der Kunst als maßvolle, edle, sachliche, fast zurückhaltende Gegenstände heraus. Es gibt nicht so viele Werke wie ihresgleichen“, sagt Eugen Gomringer über die Arbeiten von Hellmut Bruch.

Nur die künstlerische Bewegung, welcher sie zuzuzählen sind - der Konstruktivismus also – sei eine „sichere Errungenschaft der Kunst unseres Jahrhunderts geworden“: „Aber auch innerhalb dieser erfolgreichen Bewegung gehört das Werk von Hellmut Bruch zum innersten Bezirk.“

Hellmut Bruch arbeitet mit der Summenreihe des Mathematikers Fibonacci. Das ist eine Zahlenfolge, bei der jedes Glied, jede neue Zahl aus der Summe der beiden vorangehenden entsteht. Was Bruch daran gefällt: „Dass jedes Glied als ein Neues, Drittes, zwei zurückliegende Größen enthält, in fortschreitender Folge sich also mit Vergangenheit auffüllt.“

Auch das Kunstwerk von Mario Merz im Projekt der Salzburg Foundation auf dem Mönchsberg ist der berühmten Zahlenreihe geschuldet.

„Hellmut Bruch kennt sich in der Zahlenfolge aus, man ist versucht zu sagen: blindlings“, so Gomringer. Der Künstler erkenne sie auch in Dingen, die er selbst nicht entworfen habe: „Seine Meisterschaft gleicht der eines Zen-Meister, der nicht etwas ausübt, um zu einem Besitz zu gelangen, sondern um etwas Gebundenes zu entlassen. Es ist ja auch so, dass die Summenfolge des Fibonacci als eine Folge bezeichnet wird, bei der durch eine feststehende Regel neue Dinge aus alten entstehen, was man eine rekursive Folge nennt. Das hört sich an wie ein Kernsatz der Kreativität, letztlich der Kunst.“

Hellmut Bruch wurde 1936 in Hall in Tirol geboren, wo er auch lebt und arbeitet. Ab 1970 zahlreiche Auftragsarbeiten, insbesondere für Großplastiken. 1995 und 1997 Lehraufträge an der Westsächsischen Hochschule Zwickau – Schneeberg im Fachbereich gestalterisches Grundlagenstadium. Werke des Künstlers befinden sich weltweit in wichtigen Museen und Sammlungen. (Nexus Salfelden/Gom/dpk)

 Hellmut Bruch:Licht&Proportionen – bis 15. Mai – www.kunsthausnexus.com
Bilder: Nexus