Zur Besprechung Die spanischzüngigen Liederfürsten (8.8.)

11/08/18 Ihren locker gesagt hässlichen Artikel zu dem Konzert Rolando Villazons fällt mir nur ein:
Die Zuhören sind alle dumm ! Sie haben keine Ahnung von Musik und Interpretation fremdländischen Gesangs! Nur Sie, Herr Redakteur wissen, wie es geht! Leider verraten Sie uns jedoch nicht, wie Sie als Österreicher spanische Musik korrekt interpretiert hören möchten! Rolando Villazon jedenfalls kann es in Ihren Ohren nicht!
In den Ohren derjenigen, die mit Begeisterung den Herzstrom aus Villazons Kehle und Körper fliesend in sich hineinsaugen, sucht man nicht nach jeden kleinen Kratzer, sondern erkennt das Gesamtpaket, das Sie in Ihrer Noten-Detailverliebtheit gar nicht wahrnehmen können. Da fand ich einen Artikel in einer Englisch schreibenden Zeitung symptomatisch: Rolando Villazon ist im Gegensatz zu dem erwarteten Stil nämlich – antiseptisch, hygienisch sauber, … expressiv, voll Wärme in Stimme und Ausdruck. Die Stimme ist weich, verwandelt die Töne in eine Sprache, die berührt, ins Herz geht und nicht steril dahin trällert.
Entsprechen die mehrheitlich literarischen Texte und auch die Art der Komposition kaum den Erwartungen jenes Publikums, wie es eben in nach wie vor hinlänglicher Zahl zu Villazón strömt und das Haus für Mozart locker füllt. Es brauchte zuletzt Show und Animation, um doch noch Standing Ovation zu erreichen ....
… die den derzeitigen Stand von Technik und Stimmbändern überdeutlich machen. Manuel de Falla, Fernando Obradors, der Mexikaner Silvestre Revueltas, der Argentinier Carlos Guastavino - so wenig der Abend geeignet war, das Zutrauen in Rolando Villazón zu steigern, wurde der Horizont der Zuhörer hinsichtlich der spanischzüngigen Liederfürsten lohnend erweitert ...
… Abend hindurch jene, die die Linien vorgab, die Villazón bei Lagewechseln und im Piano oft genug weggebrochen sind ...

In Anbetracht einer derartigen Beleidigung des begeisterungsfähigen Publikums erkenne ich in Ihren Äußerungen: Neid, falsch verstandene Kunst, und Haßerfülltheit. Hat dieser Künstler sie je beleidigt ? Me too kann es wohl nicht gewesen sein, oder ?
Ich bin gespannt, wie sie einen Udo Jürgens, Falco oder ähnliche „berühmte“ Östereicher beurteilen und deren Publikum preisen!
Wolfgang Alexander