Zum Bericht Kilometer statt Zentimeter und
zur Glosse Supergau (28.10.)

28/10/19 Wortspielereien sind längst gang und gäbe und oft auch gelungen. Aber haben den hierfür verantwortlichen (!), grünen (!) LH-Stellvertreter Schellhorn alle guten Geister verlassen, für eine kulturelle Idee den Titel Supergau auch noch breit grinsend zuzulassen?! Das ist ein Schlag ins nicht mehr vorhandene Gesicht aller Supergau-Opfer à la Tschernobyl und Fukushima! Und was ist dieser Titel noch wert, wenn es in den nächsten zwei Jahren – hoffentlich nicht – zu einem nächsten Supergau irgendwo kommt? Wer für diesen unüberlegten Schwachsinn auch noch Projekte einreicht, muss sich zumindest den Vorwurf mangelnden Empathieempfindens gefallen lassen.
Wolfgang Danzmayr, ehem. ORF S-Redakteur

28/10/19 (…) Ich bin empört über das fehlende Feingefühl und die offensichtliche Unsensibilität, mit der die Organisatoren und Ideenspender die Titelwahl getroffen haben. Ein Kunst-Festival mit dem Titel Supergau ist ein Affront gegen alle Opfer und deren Verwandte von Tschernobyl, Fukushima u.a.! Diese fehlende Sensibilität spricht auch aus dem Text, der auf der Homepage des Festivals zu finden ist: „Supergau ist eine imaginäre Landschaft, eine kulturelle Ur-Landschaft. Supergau braucht keine Gebäude, keine Nostalgie und keine Tradition. Supergau ist eine Landschaft, in der Kunst neu ist und erst einen Platz finden muss, eine Landschaft, in der jeder Betrachter sein kann und niemand Experte.“
Ich protestiere – abgesehen von der Phrasenhaftigkeit des Textes und der enormen Summe von 480.000 Euro, die für das Festival geplant sind – in aller Deutlichkeit gegen den Titel Supergau und fordere Sie auf, selbigen durch einen anderen, unverfänglichen und unzweideutigen zu ersetzen!
Christoph Janacs