Zur Besprechung Allein und doch in aller Welt (1.1.)

02/01/21 Jetzt bin ich doch einmal wirklich enttäuscht von der DPK-Redaktion: Kein Wort über Mutis Appell an die Regierungschefs und Staatsoberhäupter weltweit, obwohl gerade von euch seit Tagen in den Kommentaren Reinhard Kriechbaums für ein dringend benötigtes Wiederaufleben kultureller Veranstaltungen völlig zu Recht geharnischte Worte fallen. Zwar habt ihr wenigstens Köhlmeiers Schmähgedicht auf den mit Empathie zu kurz geratenen Kanzler uns frei Haus geliefert. Wieso den Appendix zum Neujahrskonzert nicht? Riccardo Muti ist – ob man ihn sonst mag oder nicht – ein weltberühmter Künstler und sein Wort hat viel Gewicht. Sogar der ORF hat seinem Appell wenigstens einige Sekunden in der ZiB1 gewidmet; eh nur eine Art Feigenblatt, damit es keine Proteste gibt. Ich meine, es wäre wohl der Mühe wert gewesen, Mutis Rede in der TVthek nachzuhören und abzuschreiben, oder sogar aus dem Englischen zu übersetzen, zumindest die wichtigsten Passagen daraus! Oder wird das demnächst noch nachgeliefert? Ansonsten d’accord mit Heidemarie Klabachers Hervorhebung der großartig-berührenden Einleitung zu Zellers „Grubenlicht“-Walzer! Ein wie vieles anderes an Preziosen zu Unrecht unter die Räder merkantil ausgerichteter Programmierungen zu Gunsten allzu bekannter Hits geratenes Kleinod.
Wolfgang Danzmayr, ehem. Leiter Musik & Kultur im ORF-S