Zur Glosse Aufbruch nach anderswohin (10.10.)

10/11/11 zur glosse ist zu sagen, dass sie auf die letzten beiden film:risse nicht mehr ganz so zutrifft. zumindest nicht für die letzte version vergangenen november 2010: die eröffnung und die abschlusspräsentation (plus fest) waren brechend voll, unter der tagen waren auch immer zwischen 100 bis 250 leute auf der uni. nicht so schlecht für ein filmfestival in salzburg, das filme spielt, die sonst übers jahr sich sonst keiner (oder wenige) anschauen.
also ganz "kein publikum" stimmt nicht mehr; auch wenn man natürlich sagen muss, dass nicht alles immer funktionierte. es war immer auch ein probieren und ausloten, aber am ende hatten wir so etwas wie ein "best festival" für die umgebung universität, das ganz gut funktionierte und gut ankam! und vermutlich auch vom budget her halbwegs gerechtfertigt. mit mehr geld kann man natürlich auch mehr rausholen.
und ja: wir saßen an einem neuen CINEMA NEXT filmfestival, welches wir im mai 2012 im das kino in salzburg gestalten wollten. ich finde, wir hatten ein schönes konzept, das sowohl nach innen wie auch nach außen wirken hätte können. 90.000 euro hätte es gekostet, wir wollten es zu einer politischen entscheidung machen und nicht zu einer finanziellen. aber am ende gings dann doch immer nur ums geld und dass sie eben nicht wüssten, woher sie das geld momentan nehmen sollen. wir legen die idee also zur seite. was halt sein kann: wir orientieren uns anderswo oder anderweitig... kann also sein, dass salzburg hier eine chance verpasst, die eben nicht so lange nach hinten gezögert wird, bis stadt und land ready wären und "es stemmen" können. dann ist der zug vielleicht schon abgefahren – wie leider schon oft in manch anderen dingen. mir fehlt es ein bisschen am visionären denken, wo man halt auch mal einen batzen geld in die hand nehmen muss und die chance ergreifen, wenn sie vor einem steht. aber irgendwie schauen's einfach immer nur auf die zahlen. und glauben aber trotzdem, dass sie überregional relevant sind oder sie nach wien zum wichtigsten filmstandort werden, oder es schon sind. und die politik müsste endlich davon abkommen, filmkultur selber betreiben zu wollen (siehe tag des salzburger films, oder das Film-Wochenende zur dvd-präsentation), sondern der community die chance geben, zu gedeihen und dinge zu verwirklichen. da fehlt dann nämlich immer das geld.
Dominik Tschütscher