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Zur Besprechung Abendschuh und Gummistiefel (27.7.)

31/07/14 Der letzte Satz in Ihrer Kritik macht neugierig: „Oper für Kinder war es wohl nicht wirklich.“ – was verstehen Sie unter „Oper für Kinder“? Was macht eine „Oper für Kinder“ Ihrer Meinung nach aus?
Auch schreiben Sie: „Es fehlt die Vermittlung des Erzählten. Man lässt die Kinder letztlich mit der ästhetischen Rhetorik einer fremden Epoche auf ihren Kissenstapeln sitzen.“ Das stimmt nicht – denn es gibt vor der jeweiligen Aufführung Workshops für Kinder und Familien, die die Kinder auf kreative und spielerische Weise an den Opernstoff heranführen. Wir schlüpfen in Kostüme, musizieren und setzen uns mit der Handlung, den Figuren und deren Gefühlen auseinander. Die Oper wird für die Kinder so erlebbar und sie können mit neuen Denkanstößen, Wissen und Phantasie dem Geschehen auf der großen Bühne aufmerksam, inspiriert und genussvoll folgen. Das sind alles andere als „viele brave Klatscher“…
Ich freue mich sehr über diese „Cenerentola für Kinder“ – auch wenn es an zwei Stellen Längen gibt  – denn sie vereint das Künstlerische mit der Welt der Kinder. Aber ja – es braucht Vermittlung. Das rasante Tempo Rossinis, der Witz der Inszenierung, die Koloratur des verliebten Prinzen kann erst zum Genuss werden, wenn wir verstehen, was passiert. Der Musikvermittlung einen größeren Stellenwert beizumessen, indem es auch Kritiker gibt, die mit dem Thema etwas anfangen können und adäquat berichten können, wäre mir ein großes Anliegen.
Zumindest haben alle großen Institutionen inzwischen erkannt, dass es notwendig ist und Sinn macht, Musikvermittlung zu installieren und ernst zu nehmen. Leider aber steht das Angebot der Workshops nicht einmal im Festspiel-Programmheft der jeweiligen Kinder-Oper… Ich biete diese Operneinführungen für Kinder immerhin 17 Mal an.  Hier gibt es ebenso noch Bedarf an Bewusstseinsbildung bei den Verantwortlichen.
Immerhin wissen findige Eltern Bescheid, welche Angebote für ihre Kinder passen und wir können uns nicht über mangelndes Interesse der Zielgruppe beklagen.

Monika Sigl-Radauer MA, Musik- und Tanzpädagogin, Musikvermittlung/Konzertpädagogik

 

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