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Großer Ärger über ungeschriebene Rezensionen

05/06/21 Dass die SN nur äußerst sporadisch mich, mein Orchesterprojekt und meine Literatur wahrnehmen, daran bin ich schon gewöhnt. Obwohl: Zuletzt hat mich eine sehr profunde Rezension von Florian Oberhummer doch positiv überrascht. Dass auch der „Neue Merker“ und sogar die burgenländische bvz meine Autobiographie mehr als wohlwollend besprochen haben, war dann das mich beglückende Tüpferl auf dem i.
Von euch – respektive von Dir, Reinhard – hab ich lediglich eine flapsig-ablehnende Antwort erhalten, aber Flapsigkeit war ja immer schon ein dich begleitendes Merkmal. Sei’s wie es sei. Ich hab euch jedenfalls die drei Rezensionen geschickt und: keine wie immer geartete Reaktion darauf erhalten; überrascht war ich darob nicht. Klar, ihr habt wirklich viel zu tun...
Nun habe ich am vergangenen Samstag eine (erste nach den diversen lockdowns) Aufführung mit meinem Orchesterprojekt in der – schon aus Gründen, dass es in einem kulturell nicht ganz unproblematischen Stadtteil stattfindet – auch akustisch höchst geeigneten Stadtgalerie Lehen (eh schon zum dritten Mal) durchgeführt. Ich habe euch, wie natürlich auch die SN, ausreichend darüber informiert, dass es zwei Programm-Highlights darin gab:
Zum einen meine Instrumentierungen von Goethe-Liedern, die alle von Komponistinnen stammen, also etwas, was uns allen kulturell wohl am Herzen liegen sollte, zumal diese unter die Räder einer patriarchalisch geordneten Geschichte geraten waren. Neben einer Fanny Hensel waren durchaus völlig unbekannte Namen dabei: Oder habt ihr jemals etwas von einer äußerst kompetenten Josephine Lang, einer Jeanette Bürde, Johanna Kinkel und gar von einer komponierenden Annette von Droste-Hülshoff gehört?! Und – darüber freue ich mich besonders – der sich ausschließlich Komponistinnen der Vergangenheit bis zur Gegenwart widmende Furore-Verlag in Kassel hatte zu diesem Anlass bereits einen ersten Band mit diesen von mir instrumentierten 8 Liedern herausgebracht. Ein zweiter Band mit weiteren 8 Liedern wird in absehbarer Zeit folgen; der Vertrag ist jedenfalls beiderseits unterschrieben.
Damit nicht genug, habe ich bei dieser Aufführung Simon Sechters Fugato-Vervollständigung eines vermeintlich von Mozart stammenden Fragments erstmals (seit mindestens hundert Jahren) aufgeführt, und gleich dazu jenen kompletten Fugato-Satz aus Michael Haydns Symphonie in D, MH 287 (nebenbei bemerkt: in meiner Edition bei Doblinger!), deren erste 45 Takte Mozart für sich kopiert hatte. Ein veritables Kriminalstück der Musikgeschichte also.
Mein Hinweis, dieses Sechter-Stück auch im September mit Wolfgang Brunners „Salzburger Hofmusik“ anlässlich eines Konzerts der „Haydnregion NÖ“ aufzuführen, wäre jedenfalls auch nicht von schlechten Eltern, auch wenn sich die hierorts ansässige Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft diesmal zu keiner Kooperation mit der „Haydnregion NÖ“ bereit gefunden hat. Ein neuer Geschäftsführer gegenüber 2019, oder weshalb sonst dieses Desinteresse einer aufgelegten Kooperation?
Ich weiß schon, dass unser „Orchesterprojekt“ mit seiner Durchmischung von Amateuren und Profis vom Prinzip her nicht den ganz hohen Qualitätsstandards eines Festspielniveaus entspricht, aber – so ihr euch wenigstens ab und zu dafür interessiert gezeigt hättet – wir bieten von Mal zu Mal immer höhere Qualität, die sich durchaus hören lassen kann!
Sei’s drum. Ihr habt ganz offenbar andere Präferenzen. Immerhin hast du, Reinhard, wenigstens einmal eine Orchesterakademie von uns im Odeion besucht und darüber berichtet. […] Ach ja, du warst sogar (abgesehen von zwei späteren DKP-Berichten von Reischenböck und Guttmann dazwischen), als du noch für die SN geschrieben hast, 2003 sogar bei unserer allerersten Orchesterakademie in Hallein und hast nett darüber geschrieben. Das war noch ganz zu Beginn unserer Orchesterprojekte. Die 5. Schubert damals war meiner Einschätzung nach ganz lieb musiziert, mehr nicht. Am vergangenen Samstag war nochmals der 1. Satz dran: Den Unterschied hättest du erleben sollen. So nämlich hat sich unser Orchesterprojekt im Laufe von mehr als eineinhalb Jahrzehnten entwickelt...
Genug mit meiner Suada. Ich bin dieses Mal (und auch schon davor wg. meiner Autobiographie) wirklich schwer enttäuscht von euch,  das lasst euch mal gesagt sein. Und wenn künftig nicht einmal solche geradezu aufgelegten Spezialitäten für euch von Interesse für eure Leserschaft sind, werde ich mir schweren Herzens überlegen, euch den Rücken zuzukehren, so wie ihr euch es mir gegenüber jetzt schon zweimal geleistet habt.
Habe-die-Ehre
Wolfgang Danzmayr

Zur Besprechung Der Teufel trägt nicht Prada (21.5.)

22/05/21 Welch brillante Besprechung aus Deiner Feder! Du treibst mich zu Händel ... oder vielleicht doch in die Inszenierung. Oder kann man das gar nicht trennen?
Karl Müller

Zur Glosse Prioritäten (22.5.)

22/05/21 Reinhard Kriechbaums Glosse über des Bundeskanzlers Kurz Kurzbesuch in Salzburg ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht dies: Dass die Regierung kulturlos ist und ihr Kultur und Kunst schnuppe sind, wissen wir mittlerweile schon seit gefühlten Jahrzehnten und dürfte niemanden mehr wundern – eher schon, hätte der Bundesmaturant das Festspielhaus betreten, und zwar um einer Vorstellung beizuwohnen, und es nicht schon in der Pause wieder verlassen.
Christoph Janacs

Zur Glosse Stelze und fette Oper? (19.5.)

20/05/21 Seit Bestehen Ihrer Kulturzeitung wird sie von mir mit Interesse gelesen und geschätzt!

So auch die heutige Ausgabe. Zu Ihrer „Glosse“ jedoch: Bleiben Sie doch auch – wie schon so oft und sehr geschätzt – bei der Sache und lassen Sie bitte unnötige, unzusammenhängende und unsachliche „Ausweitungen“ weg wie zB: was hat die Kulturbeflissenheit mit dem Mittagessen der von Ihnen genannten Politiker zu tun? Diese vermehrt und seit längerem auftretenden unnotwendigen „Ausrutscher“ stören den langjährigen Genuß des langjährigen Lesens Ihrer wertvollen Kulturzeitung. Das haben Sie nicht nötig. Es grüßt Sie wie immer in freundschaftlicher Verbundenheit und in unveränderter Erwartung
Dr. Herbert Frühwirth

Zur Hintergrundgeschichte Ins Wirtshaus ja, zur Chorprobe nein (3.5.)

05/05/21 Als selbst Betroffener, dessen Brotberuf im Kultur- und Bildungsbereich verortet ist, zähle auch ich mich zu jenen, die sehr ernüchtert und natürlich auch frustriert sind, nachdem sie innerhalb eines Jahres erfahren durften, wie gering ihr Stellenwert innerhalb eines Rasters der „Systemrelevanz“ definiert wird. Daher finde ich Ihren Artikel grundsätzlich begrüßenswert, die Passagen über Bergrettung und Feuerwehr jedoch (nicht zuletzt in der Formulierung) unangebracht und außerdem auf einer Fehleinschätzung Ihrerseits beruhend. Denn man kann eine Kultureinrichtung oder -initiative schlicht und einfach nicht mit einer Rettungsorganisation vergleichen. Stellen Sie sich z.B. bei der Bergrettung eine Suchaktion nach einem Wettersturz auf dem Tennengebirgsplateau oder einen Lawineneinsatz vor: Hilfe muss geleistet werden, das ist der erste und wichtigste Punkt, sonst sterben die Vermissten oder Verschütteten. Das heißt, man kann einen Rettungseinsatz nicht einfach absagen, verschieben oder daheim bleiben. Unter Umständen sind mehrere Ortsstellen mit insgesamt über 100 Bergrettungsleuten plus Feuerwehr plus Rettung etc. involviert. Im steilen und konditionell fordernden Gelände (viel Spaß mit einer FFP2-Maske) muss man (z.B. beim Abseilen oder der Versorgung von Verletzten) sehr eng und oft mit Körperkontakt zusammenarbeiten (beim 2-Meter-Abstand befände man sich oft 2 Meter untereinander). Überdies hat die Bergrettung Rufbereitschaft, d.h. wenn eine Alarmierung reinkommt, gehen in derselben Minute alle Ehrenamtlichen in den Einsatz, die irgendwie von der Arbeit weg können: Also kann man sich nicht eben für einen Einsatz „freitesten“ – der Anmarsch im Gelände dauert lang genug und kann eine harte Geduldsprobe für die Verunglückten sein oder auch über Leben und Tod entscheiden. Bleiben wir also bitte – bei allem Ärger und Frust – sachlich und differenziert.
Wolfgang Dreier-Andres (aktiver Bergretter seit 2002)

Zum Bericht Tausendzweihundert Strohballen am Superort (14.4.)

14/04/21 Mit Empörung und Entsetzen und – ja, auch dies – Enttäuschung habe ich Ihre beiden Berichte auf DrehPunktKultur vom 14. April über das Festival „Supergau“ gelesen.
Mit Empörung und Entsetzen,
- weil der Begriff „Supergau“ eindeutig konnotiert ist - er bedeutet die lebensbedrohliche, außer Kontrolle geratene Überschreitung eines Größten Anzunehmenden Unfalls, bezieht sich eindeutig auf Unfälle in Atomreaktoren und wird umgangssprachlich auch auf andere Bereiche, in denen etwas katastrophal misslingt, angewandt – und damit ähnlich gelagert ist wie die Begriffe bzw. Namen KZ, Hiroshima, Mauthausen usw.; ein Spiel mit diesen Begriffen kann nur als frivol und als Verhöhnung der Opfer gewertet werden;
- weil ich Landesrat Schellhorn und die beiden Verantwortlichen schon vor zwei Jahren, als das Festival und sein Titel bekannt wurden, auf diesen Sachverhalt und die ethische Fragwürdigkeit, einem Kunstfestival diesen Titel zu geben, hingewiesen habe, ohne allerdings eine Reaktion darauf zu bekommen, und etliche weitere Personen ähnlich erfolglos gegen die Namensgebung Protest eingelegt haben; vor 14 Tagen habe ich ein ähnlich lautendes Schreiben an den Landesrat und die Organisatoren gesandt – ebenfalls ohne eine Reaktion zu erhalten.
Mit Enttäuschung,
weil ich von den Artikeln auf DrehPunktKultur anderes und Besseres gewohnt bin als eine „Hofberichterstattung“, die unkritisch, ohne einen Kommentar wiedergibt, was bei einem Pressegespräch vermittelt wurde.
Daß ich nicht der einzige bin, der sich an dem Festival und der Namensgebung stößt, zeigen die vielen mir zugesandten whatsapp-Nachrichten. In der Folge ein kleiner Auszug:
- Wahnsinn der Begriff! Wie kann man nur...
- Gegen Dummheit, Festvernebelung und Hirnleerlauf ist gerade im Kunstbetrieb kein Kraut gewachsen
- Dein Ärger ist vollkommen berechtigt... nett eine Aussichtsplattform auf einer Tankstelle, aber für solche Scherze soviel Geld raushauen ist nicht einmal ein Witz, hingegen aber ein Supergau der Kulturförderung!
- Mhm, des wirkt auf mich auch inhaltlich eher nach einfach irgendwas machen, Titel absolut unmöglich.
- Es ist „dumm“, ein kulturelles Event so zu nennen.
- Ja, verstehe ich auch nicht, ist kein witziges Wortspiel, unnötig verharmlosend. ... Auch Künstler müssen nicht intelligent sein.
- Es ist unglaublich ... Lernen die nie ... Bretter vorm Hirn
- Der Titel ist beschämend. Ignoriert alles Leid, Schmerz und Elend, mit dem dieser Begriff aufgeladen ist.
- Titel ist wirklich eine Katastrophe, andererseits wollen sie aufregen, das ist ihnen gelungen.
- Hauptsache, sie haben einen „lustigen“ Wortwitz kreiert! Und vor lauter lustig denke viele gar nicht mehr über die ursprüngliche Bedeutung nach; aus Unwissenheit oder Ignoranz? Beides verwerflich. Am besten nennen sie den letzten Tag des Festivals dann noch „Endlösung“, sowas – entschuldige – Saudummes ...
- Aus Prinzip würde ich an einer Veranstaltung mit diesem Titel nicht teilnehmen.
- Solche Tr... und die bekommen für dieses Projekt so einen Haufen Geld!
- Wie kann man mit so wenig Sensibilität ausgestattet sein! ... Denen kann man nur aus dem Weg gehen ...
- Ist schon widerlich, dieser Titel. Unsensibler ginge es kaum. Aber sprachliche Sensibilität brauchmal ja nicht ... hat ja nix zu tun mit Bewusstsein, nicht? ... da weiß ich wieder, warum ich mich so fremd fühl in dieser Welt.
- Es ist absolut peinlich. Schon bei der Vergabe vor zwei Jahren war das auch für die Flachgauer hier eine Unmöglichkeit. Zumal auch nicht der ganze Flachgau angesprochen worden war, sondern nur Teile. Eigentlich sind wir mittlerweile froh drum, dass der Kelch am Ort vorübergegangen ist.

- der sog. Kulturlandesrat und seine Entourage sind nicht zu retten ... oh mei oh mei, wie steigt mein Verachtungsspiegel ... keine Rettung nirgends.

- Auch ich habe meine Bedenken deponiert, allein SEINE Selbstherrlichkeit schmettert Kritik ab... Das Schellhorn tönt durch das Land ...
Um eines klarzustellen: Die Kritik richtet sich nicht gegen die künstlerischen Arbeiten (wenngleich man da auch geteilter Meinung sein kann) oder die Idee, einen Salzburger Gau ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, sondern gegen die haarsträubend unsensible Titelwahl.
Die Hoffnung, dass die Organisatoren und der zuständige Landesrat zur Besinnung kommen oder sich vielleicht sogar bei den Opfern der Supergaus für den Festival-Titel entschuldigen, habe ich längst aufgegeben, nicht aber, dass Sie das nächste Mal wieder kritisch Bericht erstatten.
Christoph Janacs

Zur Meldung Fünf vor Zwölf auf dem Zauberberg (24.2.)

24/02/21 Der neue Turm für Bad Gastein scheint ja ziemlich daneben zu geraten, von der Dimension viel zu hoch, vom Architecktonischen viel zu platt, sprich Alltagsware. Wenn schon ein paar Bäumchen auf den Balkonen stehen, so könnte man doch gleich begrünte Fassaden machen.
Erich Pürstl

Ein ORF-Hörer als Sprachpolizist

17/02/21 Mit Erstaunen vernehmte ich in den 8-Uhr Nachrichten von Ö1 am Aschermittwoch, was uns der Sprecher da zu Gehör bringte: Der Ätna auf Sizilien „speite“ bei einem Ausbruch hoch in die Lüfte. Bisher hatte ich ja geglaubt, das Verb „speien“ sei ein sogenanntes „starkes Verb“ und hätte daher die Stammformen speien – spie – gespien.
Aber vielleicht stehte die Autorin / der Autor dieser Meldung nur unter Zeitdruck und sehte daher im Duden oder bei google nicht nach, wie das richtig heißen sollte, wenn sie oder er die knapp über 200 starken Verben der deutschen Sprache schon nicht im Kopf besitzte?
Oder hängt sie oder er der Ansicht an, mit diesen unregelmäßigen Verben müsse endlich Schluss sein, denn das Leben sei auch so schon kompliziert genug? (Im Lateinischen waren es übrigens etwa ebenso viele, auch im Englischen sind es mehr als 200; nur die rationalen Franzosen sind schon weiter und flektieren heutzutage nur noch etwa 80 Verben unregelmäßig.)
Mir ist durchaus bewusst, dass starke Verbfomen insbesondere bei seltener verwendeten Wörtern von „regelmäßigen“ zurückgedrängt werden (zB backen – buk/backte), was leider immer öfter nicht nur im ORF, sondern auch in Printmedien zu beobachten ist. Bis das allgemeiner Sprachgebrauch wird, würde es mich angesichts des zweifellos normativen Einflusses der im ORF zu hörenden Informationstexte allerdings freuen, wenn die schönen Formen der starken Verben dort auch weiterhin erklingten (oder doch lieber: erklängen?).
Dr. Werner Riemer

Zur CD-Kritik Umschwärmt im Mittelalter (16.2.)

16/02/21 „Na servas“, fällt mir nur zu der Textzeile „Auf meinem Bett lehr’ ich dich eine Lektion, dass selbst die Lettern heulen würden!“ ein...
Wolfgang Danzmayr

Freude an unserer neuen Mitarbeiterin

09/02/21 Gratulation zu Hildegund Amanshauser als Kunstkritikerin! Ich werd wieder DrehPunktKultur lesen, wenn sich da so kompetente Ausstellungsbesprechungen finden. Danke!
Peter Haas

Auch wir freuen uns über die Maßen darüber, dass Hildegund Amanshauser, die langjährige Leiterin der Sommerakademie für Bildende Kunst, unser Team verstärkt. Dass unser Leser Peter Haas sich offenbar für nichts anderes als Bildende Kunst im DrehPunktKultur interessiert, macht uns aber doch ein bisserl traurig.
Die Redaktion

Zur Glosse Auf zum Schihaserl-Flashmob! (22.1.)

23/01/21 Ich habe mit Interesse den Kommentar über die hohen Infektionszahlen in Salzburg gelesen. Ja, da fragt man sich wie das zustande kommt, wenn doch in ganz Österreich die selben Maßnahmen gelten. Ich aber denke nicht, das ein Ausbruch in der zweiten  Jännerhälfte unbedingt  mit den Schischulschülern zusammenhängen muss, wenn ich lese dass diese bereits im Dezember angereist sind. Das wäre ja nun doch eine lange Inkubationszeit.
So frage ich mich: könnte das mit dem Salzburger Labor zusammenhängen, das ja bereits 2 x zugeben musste, Mist gebaut zu haben. Hier kamen die Fehltests ja auch nur ans Tageslicht, weil Sportler und Politiker betroffen waren. Wie hoch könnte wohl die Dunkelziffer sein, frage ich mich.
Und dann kommt noch ein technischer Aspekt hinzu: Der Test wird ja in mehreren „Zyklen gefahren“. Führende Wissenschaftler sprechen von einer Vervielfältigung von 20 Zyklen, bei der der Test aussagekräftig sein soll. Nun weiß man aber, das es Labors gibt, die 30 oder sogar bis zu 40 Zyklen fahren. Angeblich findet man bei diesen Werten eine immense Zahl von falsch Positiven.
Also frage ich mich weiter: Könnte es sein, das man diesen jungen Burschen und Mädels Unrecht tut?
Ich habe keine Ahnung, leugne das Virus nicht, bin kein Verschwörungstheoretiker,  kein Demonstrant und kein Maskenverweigerer. Und ich hoffe, man darf noch Fragen stellen.

Wir können aber auch alle so tun, als wären immer böse Menschen an der Situation schuld, die sich nie an die Maßnahmen halten. Und die Jungen stellt man gerne als die Schuldigen dar. Man lese nur die bösartigen Leserbriefe. Ehrlich gesagt, das mag ich auch schon nicht mehr hören.
Nikolaus Pfeiffer

 

Zur Glosse Auf zum Schihaserl-Flashmob! (22.1.)

22/01/21 Ihrer Ansicht, es wäre an der Zeit, dass sich alle „Kulturverliebten" organisieren sollten, kann ich nur zustimmen. Ich habe was in der Art ja auch schon am 11. Jänner in meiner SN-Kolumne geschrieben - da wären wir also schon mal zwei :-))) Vielleicht mögen Sie den Text auch via DrehPunktKultur verbreiten:

Höchste Zeit für eine Kulturpartei

In Österreich hat die Kultur
Politisch keine Lobby,
Für die Regierung gilt sie nur
Als schrecklich teurer Luxus pur,
Als Altlast oder Hobby.

So war’s schon vor der Pandemie
Und wird danach so bleiben,
Auch wenn die Redenschreiber die
Kultur als Aufputz irgendwie
In Sonntagsreden schreiben.

Wie lang ist man denn noch bereit,
Sich damit abzufinden?
Wär es nicht allerhöchste Zeit
Für die „kulturverliebten“ Leut’,
Eine Partei zu gründen?

Wenn’s die Kulturpartei erst gibt,
Wird der Erfolg nicht fehlen!
Dann merken Kurz & Co betrübt:
Ein Volk, das Kunst & Künstler liebt,
Wird sie begeistert wählen!

Wer weiß, möglicherweise fällt er dann bei irgendwem auf fruchtbaren Boden.
Manfred Koch 

Zur Glosse Geiz ist geil (21.1.)

21/01/21 Gratulation zur Glosse heute, Herr Kriechbaum! Tut gut, Vernünftiges zu lesen! Italien, Impfdashboard online: So kann digitaler Staat auch gehen, Impfinfo und Übersicht! https://lab.gedidigital.it/gedi-visual/2021/report-vaccini-anti-covid-aggiornamento-vaccinazioni-italia/?ref=RHHD-T
Margret Stronegger

Ein Künstler denkt über den Stellenwert der bildenden Kunst in Salzburg nach (19.1.)

19/01/21 Seit langem bemühen sich seriös arbeitende Kunstschaffende aus den Bereichen der Bildenden Kunst, der Literatur und auch der Musik in Salzburg wahrgenommen zu werden. Doch die Ausrichtung auf die Hochkultur und die damit verbundene kapitalorientierte Maximierung des sogenannten künstlerischen Mehrwerts in allen Bereichen der Kunst verhindert, verschweigt und ignoriert konsequent das Schaffen der hier tätigen Kunstschaffenden, die seit langem in mühevoller Basisarbeit, eine Kunst – und Kulturszene in dieser Stadt aufzubauen versuchen.
Und so ist es zweifellos interessant, wenn man in den örtlichen Printmedien Artikel über Anselm Kiefer und Katz, über Lüpertz und die Elbphilharmonie lesen kann, die KünstlerInnen aus Salzburg kommen hingegen kaum bis gar nicht vor.
Gibt es in anderen Bundesländern Kultureinrichtungen, welche das regionale Schaffen in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, so hat vor allem die bildende Kunst in Salzburg nichts dergleichen aufzuweisen. Das offensichtliche Ignorieren durch die Medien und Kulturinstitutionen hat dazu geführt, dass Kunstschaffende aus Salzburg vielfach abgewandert sind, oder sich in die innere Emigration begeben haben.
Vermessen ist es, wenn man das Verschwinden dessen beklagt, das man selbst seit Jahrzehnten ausgehungert und trockengelegt hat.
Als bildender Künstler, dessen Arbeiten sowohl in der Albertina als auch im Belvedere, im MAK, im Dommuseum von Hildesheim und im MART in Trient vertreten sind, habe ich mehrmals versucht, die Medien in Salzburg auf dieses Defizit aufmerksam zu machen. Vergeblich.

Kunst und Kultur in dieser Stadt sind zu einem beliebig konsumierbaren Lifestyleprodukt verkümmert, mit dem das Bürgertum seinen Wohlstand dekortiert. Kunst und ihre Wertigkeit werden an dem pekuniären Mehrwert gemessen, den man daraus lukrieren kann.
Die aktuelle Krise wäre wohl eine Chance für die Medien gewesen, sich mit den regionalen Kunstschaffenden und ihren Lebensrealitäten auseinanderzusetzen. Bemerkt habe ich davon nichts! Oder wurden etwa im staatlichen Fernsehen (Bildungsauftrag, mit Steuergeldern finanziert) Portraits, Gespräche mit - oder Berichte über die österreichischen Kunstschaffenden gebracht? Und mit Kunstschaffenden meine ich die arbeitenden Künstlerinnen und Künstler, welche in zähen Ringen nach dem Aktuellen, nach neuen Ausdrucksarten, nach dem Zeitgenössischen suchen und nicht die im wohlig warmen Whirlpool der Kulturpolitik badenden Kulturmanagerinnen und Kulturmanager! Das wäre angesichts der aktuellen Situation nicht nur für die Betroffenen eine große Hilfe gewesen, es hätte auch allgemein den Zusehern gut getan von der Realität, den Lebenswelten der Kunstschaffenden zu erfahren und nicht nur von der High Society und ihren Theaterbesuchen. Und hätte vielleicht zu einer neuen Wertschätzung der eigentlich Kunstschaffenden in der Gesellschaft geführt. Aber der Kultursender ORF III hat sich mit dem alten Kaiser und seinen Sorgen, der heilen Welt, mit Operetten und Berichten über Kitzbühel begnügt. Ist das die Welt von Morgen?
Karl Hartwig Kaltner

Ein Newsletter-Storno (18.1.)

18/01/21 Vielen Dank für die jahrelange gute Versorgung mit Informationen und Kritiken. Ich bin aber in Salzburg von einigen s.g. „wichtigen“ aber dummen  Leuten teilweise geradezu mit Niedertracht behandelt worden, daher brauche ich auch keine Infos aus dieser Stadt. Salzburg? Wo ist das? Wohl eher im nowhere. Liebe Grüße und bleiben Sie gesund.
Thomas Wolfram

Unser Ex-Leser war bis Mitte 2020 Direktor des Mozarteumorchesters. Die Redaktion

Zum Kommentar Schifoan! (17.1.)

17/01/21 Da kann man dem Kommentator nur beipflichten: Lockerlassen zum Thema "Schifoan" ist in Zeiten wie diesen nicht angebracht. Gut, dass ein Lockdown (noch) kein Rede- und Schreibeverbot beinhaltet. Man kann sich nur (immer wieder aufs Neue) wundern, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird und sich die Seilbahn-Seilschaften über die für alle anderen geltenden Vorschriften hinwegsetzen dürfen. Jedenfalls wird Österreich unter diesem Aspekt seinem Ruf als Land der Operetten mehr als gerecht, wenns auch in Wahrheit traurig ist, wie und wo Prioritäten gesetzt werden. „Komm in die Gondel, mein Liebchen, oh steige nur ein, allzulang schon fahr´ich trauernd so ganz allein... Sehnsüchtig Klagen findet Erhörung dort.“
Andrea Niessner

Zum Kommentar Unerträglich (4.1.)

08/01/20 Ja so ist das in Salzburg! Drehpunkt wird ja aufmüpfig! Denkt mit!
Robert Hutya

05/01/21 Ihr Artikel "Unerträglich" müsste nicht nur in allen österreichischen Zeitungen erscheinen bzw. auch in den Medien verbreitet werden. Gratuliere, dass Sie das Thema aufgegriffen haben.
Helgard Ahr

Zur Besprechung Allein und doch in aller Welt (1.1.)

02/01/21 Jetzt bin ich doch einmal wirklich enttäuscht von der DPK-Redaktion: Kein Wort über Mutis Appell an die Regierungschefs und Staatsoberhäupter weltweit, obwohl gerade von euch seit Tagen in den Kommentaren Reinhard Kriechbaums für ein dringend benötigtes Wiederaufleben kultureller Veranstaltungen völlig zu Recht geharnischte Worte fallen. Zwar habt ihr wenigstens Köhlmeiers Schmähgedicht auf den mit Empathie zu kurz geratenen Kanzler uns frei Haus geliefert. Wieso den Appendix zum Neujahrskonzert nicht? Riccardo Muti ist – ob man ihn sonst mag oder nicht – ein weltberühmter Künstler und sein Wort hat viel Gewicht. Sogar der ORF hat seinem Appell wenigstens einige Sekunden in der ZiB1 gewidmet; eh nur eine Art Feigenblatt, damit es keine Proteste gibt. Ich meine, es wäre wohl der Mühe wert gewesen, Mutis Rede in der TVthek nachzuhören und abzuschreiben, oder sogar aus dem Englischen zu übersetzen, zumindest die wichtigsten Passagen daraus! Oder wird das demnächst noch nachgeliefert? Ansonsten d’accord mit Heidemarie Klabachers Hervorhebung der großartig-berührenden Einleitung zu Zellers „Grubenlicht“-Walzer! Ein wie vieles anderes an Preziosen zu Unrecht unter die Räder merkantil ausgerichteter Programmierungen zu Gunsten allzu bekannter Hits geratenes Kleinod.
Wolfgang Danzmayr, ehem. Leiter Musik & Kultur im ORF-S

Zum Kommentar Oper nach der zweiten Spritze? (31.12.)

01/01/21 Ich möchte Herrn Kriechbaum herzlich danken für den Kommentar, der das Sittenbild der Denkweise unseres Kanzlers und mit ihm zusammen leider auch jenes der Bundesregierung auf den Punkt bringt. Trotz der Bemühungen der Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer scheint das wenig kulturaffine Gewicht des jungen Kanzlers zu dominieren. Der sarkastisch formulierte Kommentar ist genau die Sprache, die Kulturschaffenden und „-verliebten“ aus dem Herzen gesprochen ist. Es ist zu wünschen, dass er auch die kulturell bildungsfernen Sphären des Kanzlers und seiner Truppe erreicht.
Robert Faust

Zum Kommentar Oper nach der zweiten Spritze? (31.12.)

31/12/20 Herzlichen Dank für Ihre klaren Worte zum derzeitigen Kulturstillstand.In einer Zeit, in der intellektuelle Menschen im Tiefschlaf verweilen oder einfach in Deckung gehen, sind solche Aussagen wie Sauerstoff für nach Kultur und freier Luft ringende und zappelnde Menschen!
Gunar Letzbor

 

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