Der Syrier Jad Turjman wurde 1989 in Damaskus geboren, wo ich bis zu seiner Flucht im Jahr 2014 lebte. Auf seiner Homepage schreibt er über sich: „Ich hatte schon als Kind große Begeisterung für Poesie und Literatur. Während meines Studiums der englischsprachigen Literatur an der Universität von Damaskus habe ich im Magistrat gearbeitet und dort den durch Krieg obdachlos gewordenen Menschen geholfen. Als ich einen Einberufungsbefehl erhalten habe, entschied ich mich mit dem Rückhalt meiner Familie schnell zur Flucht, die mir in Österreich ein neues Leben geschenkt hat. Meine Erlebnisse und Eindrücke während dieser Zeit habe ich in meiner Autobiographie Wenn der Jasmin Auswandert zusammengefasst.“
Jad Turjman lebt nun in Mattsee. Drei Jahre hat er als Asylbetreuer beim Samariterbund gearbeitet, seit September 2018 arbeit er als Gruppenleiter im Rahmen des Projektes Heroes der Akzente Salzburg. Es richtet sich an junge Männer mit Migrationsgeschichte zwischen 16 und 23 Jahren, die sich aktiv für das gleichberechtigte Zusammenleben von Männern und Frauen einsetzen und etwas verändern wollen. Ziel ist die Freiheit des Indiviuums und ein selbstbestimmtes Leben.
Das Buch Wenn der Jasmin Auswandert ist 2019 im Residenz Verlag erschienen. Jad Turjman hat es auf Deutsch geschrieben. „Sein Buch ist nicht nur ein wertvolles Zeitdokument, sondern trifft den richtigen Ton, schafft eine stimmige Mischung zwischen Distanz und Betroffenheit, zwischen einer nüchternen, aber äußerst plastischen Beschreibung und erklärenden Passagen, in denen gar nicht versucht wird, den persönlichen Blickwinkel zu verleugnen.“ Das schrieb Vladimir Vertlib darüber in der Presse.
Auf der Homepage des Residenz Verlags gibt es seit einigen Tagen einen Blog von Residenz-Autoren aus Anlass der Corona-Krise: Chronik eines Ausnahmezustandes. Jad Turjman sieht in seinem Text manche Parallele zu Erlebtem in Syrien und sieht in der Krise auch eine Chance. Undauch auf die Klopapier-Hamsterkäufe hierzulande hat er eine überraschende Sicht... (dpk-krie)