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Sprachzeichen im Stadtraum

LITERATURFEST SALZBURG

26/05/15 Literatur ist nicht länger Sache zwischen einem Menschen und einem Buch. Literaturfest ist angesagt zum siebten Mal. Und die Literatur feiert sich selbst auch im öffentlichen Raum. „Zeigen, was Literatur alles kann“, nennt das Jochen Jung. „Das Literaturfest Salzburg lädt zum Nachlesen, Weiterhören und Mitmachen“ - von 27. bis 31. Mai.

Von Heidemarie Klabacher

„Literatur muss man lesen. Kann man hören. Sollte man aber gelegentlich auch sehen und erleben. Autorinnen und Autoren, die ihrem Publikum begegnen, neugierigen Kindern ebenso wie lesesüchtigen Frauen und allen anderen auch“, so heißt es auf der Website des Literaturfests.

„An den Schaufenstern der Salzburger Altstadt können Sie in diesem Jahr Sätze aus Büchern von Karl-Markus Gauß, geboren 1954 in Salzburg, lesen.“ Der Autor und Herausgeber der Zeitschrift „Literatur und Kritik“ erkunde in seinen Essays, Journalen, Reportagen und Geschichten das unbekannte Terrain des Welt-Alltags scharfsinnig, gelehrt und witzig“, so die Initiatoren. „Er betrachtet das Fremde aus der Nähe und rückt das Vertraute in die Distanz.“ Nahe kommt der Autor seinen Leserinnen und Lesern, wenn sie beim „Shoppen“, falls man in der Altstadt überhaupt noch was kriegt, außer Mozartkugeln (womit bitte nichts gegen Mozartkugeln in ihren rivalisierenden Rundungen gesagt sein soll).

Nicht nur stumm interagiert die Literatur im Öffentlichen Raum mit ihren Konsumenten: Auf dem Alten Markt werden Freitag (29.5.) und Samstag (30.5.) jeweils um 11, 13 und 15 Uhr Schauspielstudentinnen und Studenten vom Mozarteum in der Regie von David Schnaegelberger das Stadtraumoratorium „Fluchtpunkt: Leben!“ aufführen. Die zentrale Frage der Produktion: „Denn was besitzen wir noch als das nackte Leben? Zu leben heißt zu fliehen, zu flüchten. Um das eigene Leben zu fürchten: Wie wäre es, wenn dein Leben bedroht ist?“

Bücher werden verkauft und verkauft. Davon lebt nicht nur die Buchbranche. Auch der private Leser ist hinundwieder froh, wenn er oder sie ein paar Zentimeter im Regal frei bekommt und somit Platz für Neues. Das Literaturfest Salzburg hilft: Auf dem Schanzlmarkt am Papagenoplatz gibt es von Donnerstag (28.5.) bis Samstag (30.5.) einen Bücherbazar: „Wenn Sie gut erhaltene Bücher, Comics, Skripten und Hörbücher besitzen, die Sie tauschen möchten, oder auf der Suche nach neuem Lesestoff sind, finden Sie sicher beim Bücherbazar die passenden Werke.“

Literatur wird nicht nur geschrieben, sondern auch gesprochen oder „performt“. Wie etwa am Samstag von 14 bis 15.30 Uhr beim Bücherbazar: Die Salzburger Slam-Poeten Laura Kokoshka, Lukas Wagner und Stefanie Sargnagel (sie heißt wirklich so) performen ihre Texte. Von 15.30 bis 18 Uhr ist Open Stage angesagt: „Auf der Lesebühne können alle, die gerne ihre Texte vortragen möchten, auftreten! Anmeldung direkt vor Ort, Lesungsdauer jeweils zehn Minuten.“

Vielfältig sind die Förderer, Sponsoren, Partner des Literaturfests: Bundeskanzleramt : Kunst, Land Salzburg, Stadt Salzburg, Altstadt Salzburg Marketing, Salzburger Nachrichten, Frauenbüro der Stadt Salzburg, Kavernen 1595, Pro Helvetia, Trumer Privatbrauerei, Der Standard, ORF Ö1 Club, Tourismus Förderungs-Fonds, arthotel Blaue Gans, Literaturhaus Salzburg, Universität Salzburg, Stadt:Bibliothek Salzburg, Galerie 5020, ARGEkultur, LUMAS Editionsgalerie, Jazzit Musikclub, Das Kino, Israelitische Kultusgemeinde Salzburg, Lange Nacht der Kirchen, Star Inn Gablerbräu Hotel und Thomas Bernhard Institut Salzburg

www.literaturfest-salzburg.at
Bild: LF/Eva Trifft

 

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