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Salzburger Orte der Weltliteratur

HINTERGRUND / ALTMANN / LESUNG

14/06/16 „Mirjam’s Pub, ein Nachtlokal am nördlichen Rand der Salzburger Innenstadt, taucht in mehreren Büchern von Peter Handke auf, aber in nur einem wird es namentlich erwähnt, und wahrscheinlich bin ich nicht der erste Adept, der deswegen diese Bar aufsucht.“

So beginnt Peter Simon Altmanns Essay über Peter Handke, in seinem im März im Literaturhaus vorgestellten Buch „Salzburger Orte der Weltliteratur“ (erschienen in der Edition Tandem). „Was in dem Beisl genauvor sich geht, soll den Passanten anscheinend verborgen bleiben. Ob es sich aber tatsächlich um eine Spelunke handelt, hätte ich nicht sagen können. Würde sich jedoch dieses Pub in der Nähe des Bahnhofs befinden, würde es mich nicht besonders wundern, wenn sich darin ein paar Animiermädchen herumtrieben.“ So ein erster Eindruck Altmanns – aber um welche Art von Etablissement es sich handelt, wollen wir hier nicht verraten: Schließlich liest der 1968 in Salzburg geborene Autor morgen Mittwoch (15.6.) im Schloss Arenberg auch dieses Kapitel seines Buchs.

Sei es also Peter Handke, der vor den Bedrängnissen des schriftstellerischen Alltags in einem Trinkerlokal Zuflucht sucht, sei es der französische Romancier Stendhal, der angesichts eines mit Salzkristallen überzogenen Astes seine Theorie über die Liebe entdeckt, oder Hermann Bahr: Altmann ging Spuren dieser Autoren in Salzburg nach.

Ein Ort der Literatur war ja auch der Ort dieser Lesung, das Schloss Arenberg. Hier hat Hermann Bahr von 1912 bis 1922 gelebt. Er stand sowohl mit Max Reinhardt als auch mit Hugo von Hofmannsthal in Verbindung. Bahr vermachte seine Privatbibliothek mit knapp 12.000 Bänden dem Land Salzburg, was die Reputation der Universitätsbibliothek Salzburg enorm steigerte.

Hermann Bahr war zuhause, so wie Gerhard Amanshauser, in seiner „Villa am Südhang“ (des Mönchsbergs). Weit war es von dort auch nicht zu Pater Handke, der im Kupelwieser Schlössl wohnte. Viele andere logierten im Hotel: etwa im Österreichischen Hof (Jean Améry und der Suizid), im Münchnerhof (Klaus Mann und das Unbehauste), im Bristol (Oscar A. H. Schmitz und der Eros) oder im Hotel Elefant (José Saramago und die Inspiration). Am Ganshof macht Peter Simon Altmann Thomas Bernhard fest. (LK/dpk-krie)

Peter Simon Altmann wird am Mittwoch (15.6.) um 19 Uhr im Schloss Arenberg Essays über Stendhal, Hermann Bahr, Peter Handke und Georg Trakl lesen.
Bild: Literaturhaus Salzburg

 

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