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Saubere Trennung, frischer Wind

20 JAHRE PHILHARMONIE SALZBURG / HINTERGRUND

07/02/18 Ein eigenes Büro, ein eigener – angestellter – Stab, eine eigene kaufmännische Geschäftsführerin: Elisabeth Fuchs, vor zwanzig Jahren Gründerin und seither Leiterin der Philharmonie Salzburg, präsentiert neu aufgestellt die „Philharmonie Salzburg“ und die „Kinderfestspiele“. Den eigenen Namen als Logo hat auch nicht bald wer in der Szene!

Von Heidemarie Klabacher

Elisabeth Fuchs war in den letzten zehn Jahren die künstlerische Geschäftsführerin der Salzburger Kulturvereinigung. In ihrer Person haben Philharmonie Salzburg, Kinderfestspiele und Kulturvereinigung eng kooperiert. Zu eng vielleicht. Dass Fuchs die Kulturvereinigung verlassen wird, war bekannt: „In zwei Wochen werde ich bei der Kulturvereinigung mein letztes Programm präsentieren.“ Es klingt nach sauberer Trennung: Heute Mittwoch (7.2.) präsentierte Elisabeth Fuchs die infrastrukturell neu aufgestellten Vereine „Philharmonie Salzburg“ und „Kinderfestspiele“.

Die Politik habe sich eindeutig für den Erhalt besonders auch der Kinderfestspiele ausgesprochen und mit Subventions-Erhöhungen ihr Bekenntnis auch bekräftigt. „Vor einem Jahr war noch nicht sicher, wie es weitergehen wird. Jetzt haben wir ein eigenes Büro, eine eigene Geschäftsführung, ein angestelltes Team, eine neue Website und ein eigenständiges Ticketing.“ Besonders erfreut ist Elisabeth Fuchs darüber, dass das Land Salzburg kräftig nach und mit den schon bisher 32.000 Euro der Stadt für die Philharmonie Salzburg gleichgezogen hat. „Nur durch fixe Finanzierungszusagen konnten die nötigen Strukturen aufgebaut und Fixanstellungen ermöglicht werden.“

Ein paar Zahlen dazu: 2017 spielte die Philharmonie Salzburg hundert Konzerte (davon 72 für Familien und Kinder). Die Musiker leiteten 364 Workshops für Schulklassen und Kindergartengruppen. Es wurden 17.000 CDs gratis an Kinder verteilt. Der Gesamtumsatz beider Vereine betrug im Jahr 2017 zusammen 1,55 Millionen Euro (2016 waren es noch rund 1,40 Millionen). 890 000 Euro betrugen die Einnahmen nur der Philharmonie Salzburg (bei einem Gesamtumsatz von 848 000 Euro). Davon kamen 780.000 aus Kartenverkauf, Gagen und sonstigen Erlösen; 37 000 Euro kamen von Sponsoren und Mäzenen; 73 000 waren Subventionen der öffentlichen Hand.

Der letzte Posten werde nun zwar steigen, das Engagement von Mäzenen und Sponsoren, wie etwa der Salzburger Sparkasse, werde aber auch künftig unverzichtbar sein, betonte Elisabeth Fuchs. Ihr zur Seite an der Spitze des Teams steht die neue Geschäftsführerin Katharina Promok, Juristin und seit ihrer Kindheit aktive Musikausübende, etwa als Flötistin in der Trachtenmusikapelle ihrer Heimatgemeinde Scheffau.

Katharina Promok stellte bei dem Pressegespräch den neuen Kartenverkauf vor. Bis Ende April, also bis Ende der aktuellen Spielzeit, laufe das Ticketing weiter über die Salzburger Kulturvereinigung. „Ab Mai sind wir dann vollkommen selbständig mit einem neuen Ticketing, das alle Musikinteressierten unter 45 besonders ansprechen wird.“ Der Partner heißt VBO-Tickets. Über den im Silikon Valley beheimateten Anbieter (der auch eine Niederlassung in Leipzig hat) sind Einzelkarten wie Abonnements künftig online buchbar. Das Besondere sei die Möglichkeit, eben auch Abonnements online zu buchen. Das habe, so Promok, noch kein Veranstalter niemand gewagt: „Das sind wir Vorreiter.“ Ticket auf’s Handy und Einlass-Personal, welches die QR-Codes ebenfalls mit dem Handy ablesen wird, werden also bald alltäglich sein.

Wie das mit allfälligem Wiedereintritt nach der Pause (immer mehr Veranstalter kontrollieren aus Sicherheitsgründen auch nach der Pause) sein wird, wird noch geklärt. „Es wird sicher nicht alles vom ersten Moment an klaglos funktionieren, aber es ist gut, wenn man da mal anfängt“, sagt Elisabeth Fuchs: „Man muss da einfach mit der Zeit gehen.“ Wer auch weiterhin lieber ohne Handy ins Konzert geht, kann seine Karten immer noch per Telefon oder per e-Mail bestellen.

Dass man sich im Ticketing selbständig und unabhängig mache, habe auch Datenschutzgründe, da es ab nächstem Jahr Veranstaltern nicht mehr erlaubt ist, Kundendaten „zu teilen“. Die neue Website ist mit heute Mittwoch (7.2.) online gegangen. Neu ist übrigens auch das „sprechende“ Logo – ein stilisierter Fuchs.

 www.philharmoniesalzburg.at
Bilder: Erika Mayer / Manuel Horn / www.philharmoniesalzburg.at
 

 

 

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