Festung vor neuen Horizonten

SOMMERAKADEMIE BILDENDE KUNST

14/01/20 Die diesjährige Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst – 20. Juli bis 29. August – wird nicht wie jede andere davor sein: Es ist die letzte von Hildegund Amanshauser, die ihren Ruhestand antritt. Das erklärte heute Dienstag (14.1.) Heinrich Schellhorn in einer Pressekonferenz, in der Hildegund Amanshauser das Programm für diesen Sommer bekanntgab.

Von Werner Thuswaldner

Neue Horizonte – diesen Slogan gibt die Sommerakademie für Bildende Kunst für das Jahr 2020 aus. Landeshauptmann-Stellvertreter Schellhorn erklärte, worauf das Motto abziele. Das Kursprogramm wolle eine Reihe von Fragen stellen zu den Herausforderungen, mit denen die zwanziger Jahre aufwarteten. Große Herausforderung stünden der Welt bevor. Klimawandel und Ressourcenschonung seien einschlägige zentrale Stichwörter. Auf diese Herausforderungen werde auch eine Antwort der Kunstschaffenden erwartet.

Die Studierenden kommen aus rund fünfzig Ländern, so dass in den Diskussionen eine Vielfalt von Standpunkten und Perspektiven zur Sprache kommen werde. Achtzehn Kurse finden auf der Festung statt, einer im Steinbruch in Fürstenbrunn. Dort wolle man zu einer symposionartigen  Struktur zurückkehren, die es in den Anfängen gegeben hat.

Die Sommerakademie will den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den verschiedenen Kursen – sie dauern von einer bis zu vier Wochen – Gelegenheit bieten, jenseits des Alltags ihre Tätigkeit grundlegend zu überdenken. Auch die Spezifika der verschiedenen Disziplinen, Malerei, Skulptur, Video, verschiedene Drucktechniken und mehrerer anderer stehen zur Debatte. Das Schreiben über Kunst liegt Hildegund Amanshauser am Herzen, ebenso die Entwicklung der Kunst in postkolonialer Zeit.

Ein Drittel der Studierenden kommt aus nichteuropäischen Ländern. „Fair pay“ ist daher auch ein Thema. Kunst ist nicht umsonst, sie sollte gerecht bezahlt werden. Einem Drittel der Teilnehmenden wird der Salzburg-Aufenthalt durch Stipendien ermöglicht. Vorträge und Ausstellungen werden die Sommerakademie – Amanshauser spricht unbesheiden von einer Institution mit „planetarer“ Ausrichtung – begleiten.

Die Suche nach einer Nachfolge für Hildegund Amanshauser sei schon weit gediehen, war zu erfahren. Demnächst werde, wie Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn sagte, der Name eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin bekanntgegeben.

Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst – 20. Juli bis 29. August - www.summeracademy.at
Bilder: www.summeracademy.at