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Der Klang von Ende und Anfgang

DIALOGE / POSITIONEN

23/02/11 Seit sechs Jahren gibt es das Festival „Dialoge“. Mehr als die programmatischen Veränderungen bei der Mozartwoche hat dieses Festival „zwischen“ den Musiken und Künsten das moderne Image der Stiftung Mozarteum mitgeprägt. Die Dialoge vom 30. November bis 4. Dezember sind zugleich Rück- und Ausblick.

Von Heidemarie Klabacher

alt„Das Programm im Dezember 2011 versammelt die wichtigsten künstlerischen Positionen der letzten sechs Jahre zu einem Endspurt, einem Rück- und Ausblick auf zentrale Stücke, Künstler, Formate, Situationen.“ So Stephan Pauly heute Mittwoch (23.2.) bei der Programmpräsentation. Entstanden sei „ein Geflecht von Programm-Gedanken und Motiven zwischen Ideen, Stücken und Künstlern“.

Es gibt keinen Composer in Residence, auch kein Thema: „Wir wollen vielmehr einladen, das Festival in seiner Substanz noch einmal zu erleben, wichtige Stücke der zeitgenössischen Musikwieder zu hören.“ Dazu präsentiert werden „zentrale Dialoge-Künstler in neuen Konstellationen“.

Das klingt nach Bilanz, das ist eine Bilanz. Die „Dialoge“ von 30. November bis 4. Dezember sind die letzten, die von Stephan Pauly zusammen mit Berno Odo Polzer programmiert wurden, da Stephan Pauly als Intendant der Alten Oper nach Frankfurt gehen wird (DPK berichtete).

Die „Dialoge“ gehen weiter, wie bei der Programmpräsentation betont wurde: „Die Dialoge haben sich aus dem Schwung des Mozartjahres 2006 und mit dem Geld des Mozartjahres entwickelt“, erinnert Pauly. „Das war nicht nur ein Feuerwerk zum Jubiläumsjahr, da ist etwas geblieben.“ Entscheidend war, so Pauly, „dass die Stiftung als Haus gesagt hat: ‚Dieses Festival soll sein.’“ Mit Beginn der Saison 2012/13 werden die „Dialoge“ unter der neuen Leitung von Matthias Schulz stehen: Er wird mit 1. März 2012 Leiter des Konzertbereiches und kaufmännischer Geschäftsführer der Stiftung Mozarteum Salzburg.

Was bringen also die „Zwischenbilanz“-Dialoge im Dezember? Zeitgenössische Musik wurde nicht nur aufgeführt, immer wirder wurden Komponisten auch als Partner in die Programmierung des Festivals eingebunden: George Aperghis gehört zu ihnen. Von ihm steht mit „Dark Side“ ein zentrales Werk auf dem Programm des Eröffnungskonzertes.

Helmut Lachenmann war ein ganzes Festival gewidmet, darüber hinaus gab es kaum einen Dialoge-Block „ohne Lachenmann“: Sein drittes Streichquartett - „Grido“ - wird im Dezember Werken von Kurtág und Liszt gegenübergestellt. Interpreten sind das Arditti Quartet und Pierre Laurent Aimard, zentrale Künstler der „Dialoge“. Danach folgt ein Stummfilm auf Basis einer Performance mit Musik von Helmut Lachenmann. Der Choreograph und Performer Boris Charmatz hat über die seinerzeitige „Dialoge“-Performance „heres“ einen Stummfilm gemacht: „Ein eigenständiges Kunstwerk, keine Dokumentation, keinen Tanzfilm“, wie Stephan Pauly betont. Auch hier wieder Verbindungen und Verweise.

Klassiker der Moderne kombiniert mit jungen Kompositionen oder die Begegnung von Musik mit Tanz, Performance oder Film prägten ebenso das Festival. Auch das spiegelt das Programm.

Verändert sich das Hören, wenn Musik in einem szenischen, performativen Kontext erklingt? Wie beeinflussen die Musiker selber als „Performer“ die Musik? Kann sich Bewegung, die Präsenz der Körper auf die Interpretation oder auf die Entstehung von Musik auswirken? Solchen Fragen geht der Performer und Choreograph Xavier Le Roy nach.

Das Mozart Requiem zum Todestag des Komponisten wurde bisher Werken etwa von Georg Friedrich Haas, Alvin Lucier oder Morton Feldman gegenübergestellt. Dieses Jahr wird es mit Karlheinz Stockhausens „Gesang der Jünglinge im Feuerofen“ einem Klassiker der Musik des 20. Jahrhunderts begegnen. Mit persischer Musik von Hossein Alizadeh und Madjid Khaladj klingen die Dialoge aus

www.dialoge-festival.at
Bild: ISM

 

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