Musikunterricht für 79 Euro pro Stunde

HINTERGRUND / MUSIKUM (2)

25/03/11 Trotz der angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage, die natürlich auch das Musikum betrifft, konnten in den vergangenen zehn Jahren zwölf Musikschulen gebaut, Unterrichtsräumlichkeiten für den Musikunterricht adaptiert und zusätzliche Instrumente angeschafft werden.

Die Subventionen fürs Musikum sind seit dem Jahr 2000 um rund 4,8 Millionen Euro gestiegen, streicht der kaufmännische Landesdirektor, Christian Türk hervor. Der Landesanteil ist um 3 Millionen Euro angehoben worden. Das gesamte Budgetvolumen an öffentlichen Subventionen beträgt rund 13,6 Millionen Euro (Land Salzburg 8,082 Millionen, Stadt Salzburg 1,791 Millionen, Mitgliedsgemeinden 3,730 Millionen). Dazu kommen Schulgeldeinnahmen von 3,6 Millionen Euro.

Zu einer Unterrichtsstunde (das sind 50 Minuten) zahlt die öffentliche Hand 62 Euro dazu. Ohne Subventionen würde eine Unterrichtsstunde 79 Euro kosten! Tatsächlich zahlen die Eltern für ihre Kinder pro Unterrichtseinheit 16,59 Euro (im Schuljahr 597 Euro).

„Dies ist nur deshalb möglich, weil die Träger und Subventionsgeber – Land und Stadt Salzburg sowie die Gemeinden – musikalische Bildung als grundlegenden Bildungsauftrag sehen. Dies ist besonders für unsere Kinder und Jugendlichen sowie für die soziale und kulturelle Entwicklung des Landes Salzburg wichtig“, betonte LH Gabi Burgstaller jüngst in einem Pressegespräch.

Im Bundesländervergleich ist Salzburg zwar noch im letzten Drittel, jedoch konnte der Bevölkerungsanteil in den letzten Jahren wesentlich verbessert werden. Gegenüber dem Jahr 2000 gibt es rund 1.685 Ausbildungsplätze und 4.800 Fächerbelegungen mehr.

Ein Dauerthema ist immer, wie viel Geld die Gemeinden für die jeweilige örtliche Musikum-Niederlassung springen lassen. Das ist ein ständiges Ringen. Deshalb sei ein wichtiges Ziel, so Gabi Burgstaller, "die Vorbereitung eines Musikschulgesetzes, das verbindliche Rahmenbedingungen für den Musikschulbereich vorgeben und die Finanzierung absichern soll.“

Nach der Errichtung des neuen Gebäudes in der Stadt Salzburg steht ein weiteres Großprojekt kurz vor der Umsetzung. In Hof findet das Musikum eine neue Heimstätte in einem größeren Gebäudekomplex. Ende 2012 sollen diese Räume fertig sein. „Allein der dem Musikum zugeordnete Bauteil von rund 4.250 m² weist laut Kostenschätzung ein Budgetvolumen von Euro 5,8 Millionen auf, das von der Gemeinde Hof und den Umlandgemeinden bereitgestellt wird. Das Land Salzburg konnte einen besonderen Förderbeitrag von Euro 500 000 gewähren“, so LH Gabi Burgstaller.

Dass solche umfassenden Bauprojekte neben der eigentlichen intensiven Nutzung durch den Schulbetrieb sehr gut angenommen werden und nachhaltig wirken, zeigt sich am Beispiel des neuen Musikumgebäudes in der Stadt Salzburg. In den Veranstaltungsräumen finden pro Schuljahr rund 250 öffentliche Veranstaltungen statt. Aufgrund der hervorragenden akustischen Qualität der Räumlichkeiten und der qualitativ hochwertigen Ausstattung wird das Musikumgebäude im Sommer von der Angelika-Prokopp-Akademie der Wiener Philharmoniker gemietet. (Musikum/dpk)

Informationen über das Musikum und die aktuellen Veranstaltungen in Stadt und Land: www.musikum-salzburg.at
Zum ersten Teil der Hintergrundgeschichte Wie passt der Musikunterricht in die Ganztagesschule?