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Wanted: Engel!

HINTERGRUND / ORCHESTERPROJEKT

29/04/11 „Vor vielen Geburtstagen, als unsere Eltern den Engeln erlaubten in unseren Kinderbetten zu schlafen - ja, meine Lieben: Da ging es uns gut.“ So die Dichterin Rose Ausländer. Engel in Wort und Musik stellt Wolfgang Danzmayr am 1. Mai in der Elisabethkirche vor.

Von Reinhard Kriechbaum

In Emilio de’ Cavalieris „Rappresentazione di anima e di corpo” kommen Engel vor – diese Barockoper wurde einst bei den Festspielen in der Kollegienkirche wiedererweckt. „Ich konnte nach längeren Recherchen endlich die damals von Bernhard Paumgartner verfasste und aufgeführte Bearbeitung ausfindig machen“, erzählt Wolfgang Danzmayr. „Wir haben es hier einer ihrer Zeit entsprechenden, durchaus gelungenen Bearbeitung zu tun.“

In einem Pasticcio-Konzert zum Thema „Engel“ stellt sich Danzmayrs Orchesterprojekt am kommenden Sonntag (1. Mai) in der Stadtpfarrkirche St. Elisabeth vor. Wie ist der Dirigent und ehemalige Leiter der Musikabteilung im ORF-Landesstudio Salzburg zu den Engeln gekommen? „1986 gestaltete ich in der von mir für den ORF-Radio Salzburg ins Leben gerufenen Sendereihe ‚Poesiealbum‘ eine Sendung zu dem Thema. Meine ORF-Kollegin Signe Seidel las damals eine Auswahl aus der vom damaligen ORF-Hauptabteilungsleiter für Religion, Hubert Gaisbauer, herausgegebenen Sammlung von Engel-Texten quer durch die Jahrhunderte.“

Damals hat Danzmayr, wie er sich erinnert „qualitativ hochwertige Popmusik“ ausgesucht, „die das Klangbild des lokalen Salzburger Radiosenders gerade noch vertrug“. Für das Konzert jetzt wählte er Musik vom Barock bis zur Gegenwart. Signe Seidel wird auch diesmal die Sprecherin sein.

Wagners „Der Engel“ (aus den Wesendonck-Liedern) eröffnet die bunte Musikfolge, die noch andere Mahler-Lieder bis hin zum „Urlicht“ enthält. In Mendelssohns „Elias“ melden sich mehrmals Engel zu Wort. „Durch die Traumstadt geht ein Engel“ von Hermann Regner fußt auf einem Text von Peter Paul Althaus.

„Für die Musikauswahl kam mir meine Erfahrung als ehemaliger Ö1-‚Pasticcio’-Gestalter zugute, wobei mir für dieses Projekt naturgemäß aufführungstechnische Grenzen gesetzt waren: Eine Hörfunksendung bietet eben einen um vieles umfangreicheren Spielraum für unterschiedlichste Besetzungen bis hin zu solistischen Darbietungen aller Art.“ Wolfgang Danzmayr hat nach Bearbeitungen gesucht und auch selbst Hand angelegt an die Instrumentierungen, um sie für die Verhältnisse des „Orchesterprojekts“ anzupassen.

Worum geht es beim Orchesterprojekt? Amateure sitzen neben Berufsmusikern – das ist die Strategie. „Bei größer besetzten Vorhaben halten wir mit den Amateuren einstudierende Proben ab, bei denen ihnen Berufsmusiker hilfreich zur Seite stehen und ihr know-how einbringen. Zuletzt kommen weitere ausgewählte Professionisten hinzu, denen es ein Anliegen ist, dass Amateure viel von ihnen profitieren können.“

Danzmayrs Erfahrung aus bisher fünfzehn derartigen Projekten: Den Amateuren bringt es eine „ungeahnte Qualitätssteigerung“.  In Hallein, Goldegg, Zauchensee (das Neujahrskonzert dort hat schon Tradition) und Bischofshofen ist man bisher aufgetreten. Die Patronanz über das Konzert am Sonntag hat die Salzburger Kulturvereinigung übernommen.

„Engel“. Musik und Texte. Orchesterprojekt, Chor der Salzburger Kulturvereinigung. Sonntag, 1. Mai, 16 Uhr, St. Elisabeth. - www.kulturvereinigung.com
Bilder: www.orchesterprojekt.at

 

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