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Schiene und Bühne

BACHGESELLSCHAFT / MUSIK FÜR JUNGE LEUTE / MUSIK-EXPRESS

16/05/11 Musik war wieder einmal das verbindende Glied zwischen Schiene und Bühne, zwischen Lokalbahn und Bachgesellschaft: Die Lokalbahn feierte ihr 125 jähriges Jubiläum, die Bachgesellschaft erinnerte am Samstag (14.5.) noch einmal an das Jubiläum „Dreißig Jahre Musik für Junge Leute“. Ein Aufgebot, das sich sehen und hören lassen konnte!

Von Sabine Friedl

Schülerinnen und Schüler des Musischen Gymnasiums Salzburg und des Musikum Oberndorf luden zu einer Fahrt im „Musik-Express“ und Konzerten an verschiedenen Bahnstationen ein.  Erste Klänge erwarteten einen bereits vor der Abfahrt des Sonderzuges, als Schülerinnen und Schüler des Musikum Oberndorf dem grauen Umbauareal am Lokalbahnhofe die Stirn boten und die Station mit französischen Melodien füllten.

Die melodische Fahrt führte die Reisenden in eine von Kindern und Jugendlichen musikalisch gestaltete Welt. Soviel zum Vorurteil, Kinder und Jugendliche ließen sich nicht länger für Volksmusik oder Klassische Musik begeistern! Viel Liebe zum Detail und noch mehr Liebe zur Musik wurde spürbar. Lob für die Idee, dies alles in den Kontext einer historischen Eisenbahnfahrt zu betten, welche es den Passagieren erlaubte, den Flachgau in einer ganz besonderen Stimmung wahrzunehmen. Die Reise in den traditionellen Wagons versetzte einen in eine längst vergessene Zeit und die musikalische Begleitung wirkte mit der am Fenster vorbeiziehenden Landschaft so eng zusammen, dass man - ohne schlechtes Gewissen - von einer klanglichen Neuentdeckung der Heimat sprechen kann.

Doch nicht nur das Traditionelle fand an diesem Nachmittag musikalischen Eingang. In eine ganz andere Richtung ging es ab dem ersten Halt, in der Hauptschule Oberndorf. Dort verabschiedete man sich von der Volksmusik und begrüßte Jazz, Pop und Klassik. Trotz sichtlichter Nervosität auf Seiten der Schülerinnen und Schüler wurde eine wunderschöne Zusammenstellung von Werken dargeboten, die neben der Leidenschaft zur Musik vor allem Freude an der Sache spürbar machte. Ein großes Lob haben sich alle verdient, die Sänger, das Flötenensemble und jeder einzelne Musiker selbst. Hervorgehoben soll hier stellvertretend das Streichorchester unter der Leitung von Siegfried Steinkogler sein. Die Interpretation von „Along the River“ hatte so viel Klasse, dass man kaum glauben konnte, dass so junge Musiker solche Klangbilder hervorbringen können.

Doch nicht nur an den Haltestellen - auch auf den Strecken dazwischen - wurde die Reisegesellschaft musikalisch betreut. Es war ein schöner und viel durchdachter Nachmittag, der nur etwa bei der mangelnden Verstärkung und dem Einsatz von Mikrophonen  Wünsche offen ließ. Der eine oder andere Chor war leider nicht wirklich gut zu hören.

Das Abschlusskonzert fand in der Pfarrkirche Bürmoos statt: Die „Geigenmusi“ des Musischen Gymnasiums und der Unterstufenchor des Musischen Gymnasiums verhalfen der weltlichen Musik zum Einzug in die Kirche. Perfekt ausgenutzt wurde etwa beim Stück „Festive Alleluja“ die Akustik des Sakralraums: der Chor war so geschickt aufgestellt, das der Klang von allen Seiten zu kommen schien. Der Abschlusstitel „Thulemama“ brachte noch einmal kosmopolitische Charme in das Ganze brachte und unterstrich noch einmal, dass Musik eine grenzenlose Kunst ist, die überall verstanden wird und alle verbindet. Ein schöner Gedanke.

 

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