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Aus der Tiefe

DIALOGE / REQUIEM / CAMERATA / LANGRÉE

29/11/12 Die Camerata spielt Mozarts Requiem. Louis Langrée, der neue Chefdirigent der Camerata Salzburg, dirigiert das traditionelle Gedenkkonzert der Stiftung Mozarteum im Rahmen der Dialoge am Sonntag (2.12.). Das Requiem wird übergehen in das "Libera me" von Manfred Trojahn, das auf einer Tonfolge Mozarts basiert.

Von Heidemarie Klabacher

Mozart ist am 5. Dezember 1791 gestorben. „Seither“ – ist man versucht zu sagen – veranstaltet die Stiftung Mozarteum um den Todestag ein Gedenkkonzert mit dem „Opus ultimum“, dem legendären Requiem d-Moll 626. Seit etlichen Jahren wird das Requiem kombiniert mit Werken zeitgenössischer Komponisten. Nicht selten sind das Uraufführungen von Auftragswerken der Stiftung.

Dabei erklingt das moderne Werk keineswegs als „Alibi-Stück“ vor oder nach dem Mozart. Oft schon wurden die neuen Stücke mit den Sätzen des Requiems verschränkt und verzahnt – so dass Gedanken zum Tod von einst und jetzt bewegende Verbindungen eingegangen sind.

Heuer wird die Camerata Salzburg gemeinsam mit dem Salzburger Bachchor das unvollendete Werk Mozarts mit den Ergänzungen von Franz Xaver Süßmayr aufführen. Die musikalische Leitung hat der neue Chefdirigent der Camerata Salzburg, Louis Langrée. „Fragmente“ ist der Titel über dem Gedenkkonzert am Sonntag (2.12.). Dem Requiem-Fragment Mozarts gegenübergestellt wird das Stück „Libera me“ für Solotenor und Streicher von Manfred Trojahn (ein Auftragswerk der Stiftung Mozarteum“, das auf einem weiteren Mozart-Fragment in d-Moll basiert.

„Libera me, Domine, de morte aeterna, in die illa tremenda ...“. „Rette mich, Herr, vor dem ewigen Tod an jenem Tage des Schreckens ...“ Der liturgische Wechselgesang zur kirchlichen Begräbnisfeier, den Exequien, ist nicht unmittelbarer Teil der Missa pro defunctis, dem Requiem, wurde aber von einigen Komponisten, darunter Giuseppe Verdi, vertont und in den Schlussteil der musikalischen Totenmesse integriert. In Mozarts Requiem war kein „Libera me“ vorgesehen, was den Komponisten Manfred Trojahn bewog, diesen Text zu vertonen, als er von der Stiftung Mozarteum Salzburg den Auftrag erhielt, ein Werk in Zusammenhang mit Mozarts Requiem und auf der Grundlage eines Fragments von Mozart zu komponieren.“

Das schreibt Rainer Lepuschitz im  Programmbuch über das neue Stück des Composers in Residence der Dialoge. Dieses Fragment (dessen Autograph die Stiftung besitzt) hat keine KV-Nummer und hat nichts mit den Fragmenten des Requiems zu tun. Manfred Trojahn habe in Mozarts Notenhandschrift eine musikalische Sequenz vorgefunden, „wie sie auch von Michael Haydn oder jedem anderen Komponisten aus jener Zeit sein könnte“. Aus der Folge der sechs Töne lasse sich die Tonart D-Dur ableiten, aber einzelne Töne seien wiederum so harmonisiert, dass sich die Tonart d-Moll ergibt. Trojahns Stück entwickle sich von D-Dur nach d-Moll, der Tonart des Requiems.

„Fragmente“: Sonntag (2.12.), 18 Uhr, Großer Saal. Es spielen und singen die Camerata Salzburg und der Salzburger Bachchor unter der Leitung von Loius Langrée. Die Solisten sind Malin Hartelius, Bernarda Fink, Andrew Staples und Hanno Müller-Brachmann. Die Orgel spielt Michaela Aigner - www.mozarteum.at
Bild: Askonas Holt/Benoit Linero


 

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