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Stimme singt, flüstert, schreit

SALZBURG BIENNALE 2015

27/11/14 Die Salzburg Biennale wurde 2009 von Hans Landesmann gegründet. Im März 2015 findet das Festival zum dritten Mal unter der künstlerischen Leitung von Heike Hoffmann statt. Als roter Faden wird sich das Thema „Stimmen“ – Voices – an den Wochenenden von 6. bis 22. März durch das Programm an ziehen.

Von Heidemarie Klabacher

„Mehr als 100 Jahre ist es her, dass Arnold Schönberg seinen Pierrot Lunaire vorstellte und damit zur Verblüffung des Publikums die menschliche Stimme in völlig neuartiger Weise behandelte. Seither ist die Stimme von Komponisten nicht nur als Mittler für das Wort, die Bedeutung, die Botschaft, wenn man so will, eingesetzt worden, sondern als ein Instrument, mit dem experimentiert, dessen Ausdrucksmöglichkeiten und Grenzen ständig erweitert werden. Voices ist daher das Motto der Salzburg Biennale 2015“.

Wie unterschiedlich zeitgenössische Komponisten mit diesen Möglichkeiten umgehen, werde in den Konzerten und Musiktheaterveranstaltungen dieser Salzburg Biennale zu entdecken sein.

„Die Stimme singt, flüstert, schreit, wird elektronisch verfremdet und maskiert, bringt Resonanzobjekte zum Schwingen, vervielfältigt sich oder verbindet sich mit Instrumenten: Musik und Sprache, Singen und Sprechen gehen in der Neuen Musik vielfältige Beziehungen ein", so Heike Hoffmann. Eingeladen seien „exzellente Interpreten wie Daniel Gloger, Yuko Kakuta, den Neuen Vocalsolisten, der Schola Heidelberg oder dem Schauspielerensemble Lucilia Caesar“.

Wie immer gibt es in Heike Hoffmanns Biennale-Konzept verschiedene Programmschienen. In der Reihe „zoom“ werden einzelne Komponisten genauer unter die Lupe genommen. Zwei Komponisten, „deren Arbeit verschiedener kaum sein könnte“, stehen im März 2015 im Mittelpunkt jeweils eines Festival-Wochenendes: „Isabel Mundry, die in ihrem skrupulösen Schaffen immer wieder die Brücke zur alten Musik sucht und Simon Steen-Andersen, der umtriebige Klang- und Videokünstler und fantasievolle Erfinder von neuen Aufführungsformaten.“

In der Reihe „szenenwechsel“ steht Musiktheatralisches in möglichst außergewöhnlichen Settings auf dem Programm. Dazu gehöre 2015 etwa die szenisch-musikalische Bespielung des Carabinieri-Saals in der Residenz mit „Atlas - Inseln der Utopie“ von José Maria Sánchez-Verdú in der Inszenierung von Sabrina Hölzer oder „Luna Park“, eine Musiktheaterproduktion von Georges Aperghis, deren Thema die omnipräsente Überwachung im öffentlichen Raum ist.

Unter dem Label „focus“ seien Solorecitals von Künstlern zu erleben, „die nicht nur erstklassige Virtuosen auf ihrem Instrument sind, sondern sich auch als Performer verstehen“ und mit Künstlern anderer Sparten zusammenarbeiten – wie etwa die Vokalartistin Ute Wassermann mit dem Lichtdesigner Michael Vorfeld. Unter anderen kommt auch Pierre Charial nach Salzburg, freut sich Heike Hoffmann, „und verzaubert uns mit seinen Drehorgeln“.

Im Rahmenprogramm finden in Kooperation mit der Universität Salzburg Ateliergespräche mit Simon Steen-Andersen, Isabel Mundry und Helmut Lachenmann statt. Thomas Meixner und Musiker des Ensemble musikFabrik gestalten in Zusammenarbeit mit der Stiftung Mozarteum einen Workshop.

Salzburg Biennale – 6. bis 22. März 2015 - www.salzburgbiennale.at
Bilder: SB/Michael Bölter; Charolotte Oswald; Agnés Fin

 

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