Spass mit Zahnärztinnen am Wochenende

JAZZIT / CHILI AND THE WHALEKILLERS

08/05/15 Chili and the Whalekillers – fünf junge Männer zwischen Salzburg und Island! Mit ihrer Single „Turn“ haben sie es auf Platz drei der isländischen Charts geschafft. Mit dem neuen Album „dots in the sky“ könnte ihnen das wieder gelingen! Präsentation war am Donnerstag (8.5.) im JazzIt.

Von Sascha-Alexander Todtner

Chili and the Whalekillers sind schon seit längerem kein Geheimtipp mehr. Die Band rund um Chili Tomasson (Gesang, Gitarre), Hjörtur Hjörleifsson (Gesang, Bass, Gitarre), Árni Hjörleifsson (Saxophon, Gesang), Michael Szedenik (Gitarre, Klavier, Gesang) und Divad Barx Bitschnau (Schlagzeug, Gesang) Sie erinnern manchmal an die jungen Beatles. Ihr Sound sich seit „Turn“ verändert, wurde etwas rauer, etwas schräger. Reifer?

Der isländisch gesungene Opener des neuen Albums „Að Morgni Næsta Dags“ etwa ist verhalten, dennoch rockig. Die Zugabe „Industry“ wiederum eher dem melancholisch-düstereren Pop zuzuordnen. Chili and the Whalekillers mischen und wechseln die Stille. Die berührendsten und besten Momente haben sie in den eher reduzierten und leisen Songs, welche die Zerbrechlichkeit zeigen und trotzdem tanzbar bleiben.

Und gerade deswegen sind die Themen nicht platt. Wenn Sie von Arbeitsverweigerung in der Fabrik singen führen sie eine Linie fort, die sie mit der satirischen Verhandlung der Finanzkrise auf dem Album „The Banker on the Run“ begonnen haben.

Mit einem bunten Set aus alten Liedern und Songs vom neuen Album zeigt die junge Band ihre Spielfreude, die spürbar auf das Publikum überschlägt. Je weiter das Konzert voranschreitet umso mehr Menschen sieht man tanzen. Spätestens wenn Chili vom Spaß mit den Zahnärztinnen am Wochenende berichtet, lacht der Saal.

Das Einzige, was bei einem derart schönen Konzert die Freude etwas trübt, ist der Sound der Anlage im JazzIt, der Manches klirren lässt. Aber das ist verzeihbar, dafür können Chili and the Whalekillers nichts.

Nach 1,5 Stunden Konzert und drei Zugaben – darunter das wunderbare Lied „The tragic tale of Juliet and the crying clown – steht das Publikum nicht mehr still, sondern hat sich in eine tanzende Menge verwandelt. Chili and the Whalekillers haben ihr Album „dots in the sky“ präsentiert und zugelich gezeigt, dass sie mehr sind als nur Punkte am Himmel. Ja, man möchte fast schon sagen - Sonnen am alternativen Pophimmel!

Bilder: Jazzit