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Eine Melange aus Stilen und Worten

ARGE KULTUR / B-SIDES

13/06/16 Rock aus Österreich ist seit ein paar Jahren wieder einmal am Durchstarten. Auf diesen Zug springt auch die Konzertreihe „b-sides“ auf und präsentiert neben heimischen auch internationale Bands. In der zweiten Ausgabe der Reihe blieb man doch heimisch. Mit Erfolg!

Von Larissa Schütz

Seit diesem Frühjahr präsentiert die Konzertreihe „b-sides“ in Koproduktion mit der Arge eine Konzertreihe, die musikalische Kontrapunkte zur Hochkulturstadt Salzburg setzen soll. Musik aus Österreich trifft auf internationale Acts, wobei sich Ausgabe zwei am Freitag (10.6.) auf Österreich beschränkt hat. Garage-Indie-Punk von „Heidelbert“ aus Salzburg traf auf die jungen Rocker von „Contact High“ aus Graz.

Ganz so einfach hat man es den Bands mit der Wahl des Datums nicht gemacht, immerhin mussten sie an diesem Abend im wahrsten Sinne des Wortes gegen zwei Nationalmannschaften spielen. Doch während die einen gespannt das EM-Eröffnungsspiel sahen, zog es die Fans des heimischen Rock ‚n‘ Roll eher in den Roten Salon in der Arge, wo die vier Burschen von „Contact High“ keine Tore, sondern Töne jagten.

Die Grazer sind nicht leicht einzuordnen, wenn man sich mit dem Begriff des Genre auseinandersetzen möchte. Laut Beschreibung sind sie irgendwo zwischen Indie und Punk angesiedelt, Fans von frühem Metal wie „Black Sabbath“ werden gelegentlich auch hier auf bekannte Klänge stoßen, oder gar den ein oder anderen Ausflug in den Reggae Beat. Dazwischen schleichen sich neben harten Gitarren Riffs eingängige Orgelsounds. Spätestens da verwirft man die Frage nach der Kategorisierung, denn egal wie man diese Mischung nun auch nennen mag, die Band ist in erster Linie eines: schnell und laut. Sänger David Hucek und Gitarrist Markus Diepold singen und schreien abwechselnd die Texte, Wolfgang Zisser „performt“ den Bass und getrieben wird die Gruppe von Drummer Gernot Diepold.

Textverständnis wird hier nicht großgeschrieben, da legen „Heidelbert“ schon mehr Wert darauf, auch, wenn ihre Texte manchmal nichts als gelebter Nihilismus auf der Bühne bedeuten. Melancholischer als von Sänger Dominiks tiefer, sonorer Stimme könnten diese Texte über Bier trinkende Katzen, Tod und die Türme von Hanoi nicht wiedergegeben werden. Die fünf Salzburger geben sich von rau und punkig („Das Bier meiner Katze“) bis hin zu langsamem Indie („In Liebe Fallen“). Ihre Nummern verbinden verschiedene Sounds, von denen man nie ganz sicher ist, ob es sich um Soundcollagen, oder einfach nur Störgeräusche aus dem Verstärker handelt. „Heidelbert“ nehmen sich bei all dem selbst nicht zu ernst und das sollte auch das Publikum nicht, denn im Grunde geht es hier doch um eines: Musik machen.

Österreich spielt übrigens am 14. Juni gegen Ungarn, wenn die Nationalspieler es nur mit halb so viel Passion tun, wie es die neun jungen Musiker auf der Bühne im Roten Salon getan haben, dann sollte nichts zu befürchten sein.

Bilder: ArgeKultur

 

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