Als die Sängerin Lilli Lehmann im Jahr 1916 einen ersten Mozart-Kurs in Salzburg gab, hätte sie sich nicht träumen lassen, dass sich daraus eine Institution entwickeln würde, die bis heute die größte und möglicherweise bedeutendste ihrer Art genannt werden darf: die Internationale Sommerakademie.
Bernhard Paumgartner gab ihr 1947 diesen Namen, der zum Markenzeichen wurde und es bis heute blieb. Inzwischen umfasst die Internationale Sommerakademie Mozarteum Jahr für Jahr mehr als achtzig Meisterklassen von international renommierten Künstlerinnen und Künstlern sowie eine Vielzahl an Veranstaltungs-Highlights.
Gefeiert wird das Jubiläum „100 Jahre Internationale Sommerakademie Mozarteum“ unter anderem mit einer großen Ausstellung im Foyer der Universität Mozarteum am Mirabellplatz. Im Zentrum stehen Persönlichkeiten, welche die Internationale Sommerakademie prägten, sowie die Entwicklung der Institution im Laufe der hundert Jahre. Auf alten Fotos und in Programmen früherer Jahre lassen sich berühmte Künstlerinnen und Künstler entdecken, welche in den Meisterklassen für höchste Qualität standen. Iris Adami-Coradetti, Arleen Auger, Walter Berry, Kim Borg, Grace Bumbry, Ileana Cotrubas, Werner Hollweg, Hans Hotter, Siegfried Jerusalem, Sena Jurinac, George London, Christa Ludwig, Rosa Papier-Paumgartner, Julius Patzak, Thomas Quasthoff, Irmgard Seefried, Graziella Sciutti, Giulietta Simionato, Rita Streich, Renata Tebaldi, Elisabeth Schwarzkopf – das ist nur eine Auswahl aus dem Bereich Gesang. Klavier, Violine und Gesang sind ja stets die nachgefragtesten Kurse.
Man begegnet in der Schau auch Künstler von Weltrang, die sich bei der Internationalen Sommerakademie letzte, vielleicht entscheidende Impulse vor dem Start einer großen Karriere holten, darunter Daniel Barenboim, Herbert Blomstedt, Grace Bumbry, Franz Welser-Möst und Igor Levit.
Für die Präsentation der historischen Dokumente und Bilder setzt man auf skulpturale Elemente. Die Mozarteum-Bühnenbildstudentin Loriana Casagrande hat diese Formen im Rahmen eines internen Wettbewerbes des Departments für Bühnen- und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur entwickelt. Ihr Konzept der „Entfaltung“ nimmt Bezug auf das ewige Ent- und Verwerfen als einzig möglichen kreativen Prozess des künstlerischen Studiums, „zerknüllte Papierformen“ nehmen vom Raum Besitz.