Was die „Wunderharfe“ spielen wird

OSTERFESTSPIELE / VORSCHAU 2013 / KONZERTE

27/03/12 Wichtig sei ihm, so sagt Christian Thielemann, dass bei den Osterfestspielen die Tradition des geistlichen Konzerts, „wie sie so lange bestanden hat“, wieder auflebe. Deshalb gibt es 2013 „Ein deutsches Requiem“ von Brahms.

Von Reinhard Kriechbaum

Christiane Karg und Michael Volle werden singen, und der Chor des Bayerischen Rundfunks. In der Programmbroschüre ist noch Anja Harteros genannt, aber die habe das Deutsche Requiem aus ihrem Repertpoire genommen.

Kein Umsturz in der Programm-Strategie, die Programme der Orchesterkonzerte hätten so oder so ähnlich auch in den vergangenen zwanzig Jahren auftauchen können: Myung-Whun Chung dirigiert an einem Abend Webers Freischütz-Ouvertüre, Beethovens Viertes Klavierkonzert (Solist: Evgeny Kissin) und Mahlers Erste Symphonie. Im dritten Konzert (Leitung Christian Thielemann) spielt Yefim Bronfmann das Fünfte Klavierkonzert von Beethoven, davor gibt es eine Henze-Uraufführung („Isoldes Tod“ für Orchester), danach die Vierte Symphonie von Brahms.

Das System mit zwei Abonnements (Parsifal und die drei Orchesterkonzerte) bleibt wie gehabt, auch die Förderbeiträge. Der Wirtschaftschef der Osterfestspiele, Bernd Gaubinger, betonte bei der Programmpräsentation am Mittwoch (27.3.), dass sie unverzichtbar seien angesichts der nur acht Prozent vom Gesamtbudget betragenden Förderungen (bei den Sommerfestspielen sind es 26 bis 27 Prozent). Gaubinger berichtete davon, dass man in den vergangenen Jahren im administrativen Bereich schrittweise eine halbe Million Euro eingespart habe. Die administrativen Kosten hätten einst 30 Prozent betragen (das waren 1,5 Millionen Euro), heuer findet man mit 20 Prozent vom Gesamtbudget (also mit einer Million Euro) das Auslangen. Die freigespielten Mittel kämen dem künstlerischen Bereich zugute.

altMan versucht, vom Image eines elitäten Höchstpreis-Festivals wegzukommen. 2013 werden die Eintrittspreise gesenkt: um fünf Prozent bei der Oper, um bis zu 16 Prozent bei den Konzerten. Neu: Ab 2013 werden zwar nach wie vor Förderer bei ihren Kartenbestellungen bevorzugt, aber Restkarten werden auch im Einzelverkauf zu haben sein. Insgesamt wird die Reduzierung der Kartenpreise 6,5 Prozent betragen.

Die „Kontrapunkte“ haben ausgedient, dafür wird es zu Ostern 2012 ein an zwei Abenden präsentiertes Kammerkonzert geben und ein Kinderkonzert.

Und weil die Sächsische Staatskapelle Dresden ja neu ist als Osterfestspiel-Orchester, gibt es am 28. März  auch ein „Konzert für Salzburg“ mit vergleichsweise moderaten Kartenpreisen. Da dirigieren sowohl Christian Thielemann als auch Myung-Whun Chung. Am späten Abend des 28. März gibt es dann noch im Republic eine „Nacht der Dresdner Kammermusik“.

Übrigens: Das Orchrester, das jetzt „Sächsische Staatskapelle Dresden“ heißt, wurde 1548 gegründet und ist somit das älteste Orchester, das ohne Unterbrechung Bestand hat. „Wunderharfe“ soll Richard Wagner geschwärmt haben von dem Ensemble, aber dass ist leider nicht schriftlich verbürgt. Eine Ausstellung zu Ostern 2012 soll die Orchestergeschichte illustrieren, den Ort dafür hat man noch nicht festgelegt.

Karten für die Osterfestspiele 2013 sind ab sofort buchbar - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , www.osterfestspiele-salzburg.at
Christian Thielemann über den „Parsifal“ zu Ostern 2013
Lieber von Qualität als von Kulinarik reden
Bilder: www.christianekarg.com