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"Ein System der Scheinkontrolle"

OSTERFESTSPIELE / PRÜFBERICHT (2)

03/02/10 Mit Vorliegen der Prüfungsergebnisse bei den Osterfestspielen ist auch einer der beiden interimistischen Leiter, der Berliner Anwalt Peter Raue, gegenüber der APA gesprächig geworden.

In dem APA-Interview, das Raue am späten Dienstag Nachmittag (2.2.) gegeben hat, werden erstmals Zahlen genannt beziehungsweise bestätigt. Es scheine als "sicher", so Peter Raue, "dass sich Herr Dewitte rund 650.000 Euro in die eigene Tasche bezahlt hat". Dazu komme "eine lange Reihe von nicht nachvollziehbaren Ausgaben", etwa Reisespesen. Raue bezifferte das offizielle Jahresgehalt von Dewitte mit 117.000 Euro, jenes seiner Frau mit 45.000 Euro. "Kein Mensch weiß, für welche Leistung diese Frau bezahlt wurde", so Raue.

Raue hat eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt, der Prüfbericht liegt bei LH Gabi Burgstaller, die dazu ihrerseits am Mittwoch (3.2.) Nachmittag eine Pressegespräch einberufen hat.

Was dem Berliner Anwalt besonders sauer aufstößt, ist der Umstand, dass die Kontrollmechanismen nicht funktioniert hätten. Der Zwei-Prozent-Miteigentümer der Osterfestspiele, ein Salzburger Anwalt, der nach Raues Überzeugung "selbst kein Geld kassiert hat", sei trotzdem eine Schlüsselfigur. Er habe Zahlungen "permanent gedeckt und gegengezeichnet". So sei ein nach außen hin glaubwürdiges "geschlossenes System der Scheinkontrolle entstanden".

Nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert hat Raue gegenüber der APA das, was die Buschtrommel über die neue Leitung der Osterfestspiele vermeldet: Ja, Peter Alward, der ehemalige EMI-Präsident (und mithin einer aus dem innersten Kreis des Musik-Business), sei einer, mit dem man rede. Auch LH Gabi Burgstaller und der zweite interimistische Osterfestspiel-Geschäftsführer Bernd Gaubinger sagten, dass er ein ganz ernsthafter Bewerber sei. (dpk-krie)

 

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