Neue alte Klöster

REISEKULTUR / KLÖSTERREICH

16/04/18 Klösterreich präsentiert mit der neuen Broschüre „Kultur – Begegnung – Glaube“ 2018 erstmals 26 Klöster in 5 Ländern Europas. 21 Stifte und Klöster aus Österreich stellen darin ihr Angebot vor.

Die Zahl der internationalen Mitgliedsklöster hat sich nach den Beitritten der Erzabtei Pannonhalma aus Ungarn, dem Kloster Rajhrad (Raigern) aus Tschechien und der Abtei Waldsassen in Bayern im Jahr 2018 mit den Neubeitritten des Klosters Zeliv (Seelau) aus Tschechien und Klosters Disentis aus der Schweiz auf fünf erhöht. In Österreich ist das oberösterreichische Stift Lambach der touristischen Vermarktungsinitiative neu beigetreten.

Im an der Traun in Oberösterreich gelegenen Benediktinerstift Lambach hinterließen namhafte Gäste wie Mozart, Marie Antoinette oder Napoleon Bonaparte ihre Spuren. Abt Maximilian Neulinger zur Entwicklung einer internationalen „Kunstwerkstatt Kloster“: „Die romanischen Wandmalereien im noch erhaltenen Westchor der ersten Klosterkirche sind Werke von namenlosen Künstlern internationalen Ranges und Dokumente der Ökumene. Im Jahrhundert der Spaltung von Ost- und Westkirche war die Kunst noch ein Ausdruck der Einheit. Heute erleben wir Internationalität durch das Studium von Mitbrüdern in Rom und Israel und durch die Teilnahme unserer Klosterschulen an Austauschprogrammen von Schülern und Lehrern, die im Kloster zu Gast sind. Immer wieder waren auch Lambacher Mönche im Ausland tätig: als Seelsorger in Ungarn zur Aufbauarbeit nach den Türkenkriegen, als Kaplan in der Londoner Botschaft oder als Ausbilder im Priesterseminar für deutschsprachige Seelsorge und als Seelsorger für die Auswanderer in die Vereinigten Staaten.“

Die Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen liegt im ostbayerischen Bistum Regensburg. Die Stiftsbibliothek weist eine Ausstattung auf, die sowohl in künstlerischer als auch in inhaltlicher Hinsicht einmalig und spezifisch zisterzienserisch geprägt ist. Von 1689 bis 1726 ist der großartige Bibliotheksaal im Übergangsstil von Hochbarock zu Rokoko entstanden: Lebensgroße, von Karl Stilp kunstvoll geschnitzte Figuren tragen die Galerie, die den Saal umläuft. Dieser Waldsassener Künstler war in Kirchen und Klöstern in Deutschland und Tschechien tätig. Die Äbtissin Laetitia Fech und ihre Mitschwestern haben in Waldsassen mit dem Gästehaus St. Joseph den Grundstein für eine neue Ära der Gastfreundschaft gelegt: „In Einklang mit dem neuen Zeitgeist ist eine einzigartige Kombination aus stilvollem Wohnen und klösterlicher Einkehr entstanden, ganz im Sinne der Gemeinschaft von Klösterreich.“

Das Benediktinerkloster Disentis in Graubünden, Ostschweiz, reicht in seinem Ursprung bis ins Jahr 614 zurück, ein iroschottischer Wandermönch hat es gegründet. Das Kloster Raigern (Rajhrad) ist das älteste Kloster in Mähren und eines der drei Benediktinerklöster in der Tschechischen Republik, das die Reformen Kaiser Josefs II. überlebt hat. 1950 wurden alle tschechischen Klöster aufgehoben und erst nach 1990 konnte sich das Klosterleben in Raigern erneuern. Kontakte in das Ausland musste man auch neu aufbauen. „Das gelingt zum Glück dem Stift Raigern ganz gut, vor allem durch die Kloster-Plattform Klösterreich.“, so P. Prior Augustin Gazda aus dem Kloster Raigern.

Das Prämonstratenserkloster Želiv (Seelau) in der tschechischen Region Vysocina wurde im Jahre 1139 gegründet. Auch das hat die Zeit der Klosteraufhebungen unter Josef II. überlebt, aber 1950 von den Kommunisten liquidiert und in ein „Konzentrationskloster“ umgewandelt: Hier waren in den Jahren 1951 bis 1954 verschiedene Bischöfe und Priester interniert waren, unter anderem der spätere Kardinal František Tomášek. 1991 haben die Prämonstratenser die Gebäude zurückerhalten. Das Kloster Želiv betreibt heute eine Brauerei, ein Restaurant und ein Hotel.

Die Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma aus Ungarn ist auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Pater Dr. Konrád Dejcsics OSB: „Die in spätromanisch-frühgotischem Stil gebaute Klosterkirche der Erzabtei Pannonhalma, ein Meisterwerk der ungarischen Baukunst des Mittelalters, verbindet Tradition und Innovation, Spiritualität und Alltag miteinander. Sie ist ein Meisterwerk europäischer Frühgotik. Beim dreitägigen kulturellen Festival im August treten jedes Jahr wichtige Repräsentanten des zeitgenössischen europäischen kulturellen Lebens in Pannonhalma auf.“ (Klösterreich)

Die neue Broschüre „Kultur – Begegnung – Glaube“ und Informationen über Klösterreich erhält man bei der Klösterreich-Geschäftsstelle, Tel. 02735 / 5535-0, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! www.kloesterreich.com
Bilder: Klösterreich