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Gemeinsame Sache(n)

HINTERGRUND / SOMMERSZENE / SEAD, MdM

22/06/16 Mit Gastchoreographien von Mark Lorimer und Milla Koistinen findet die erfolgreiche Zusammenarbeit von SEAD und SZENE Salzburg ihre Fortsetzung. Auch mit dem Museum der Moderne arbeitet man wieder zusammen.

Der Brite Mark Lorimer kreiert für SEADs BODHI PROJECT ein Stück, das zwischen Volkstanz, cunninghamesken Revuen und einem Tango wechselt. In „Darwin’s Gypsy Dance“ werden einfache Bewegungen und simple Abläufe kombiniert, die sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Das Ergebnis ist ein atypischer Gesellschaftstanz, der „irgendwo in einem zukünftigen, postapokalyptischen Nirvana endet“. Mark Lorimer absolvierte seine Ausbildung an der London School of Contemporary Dance, seither ist er als Tänzer, Choreograph und Lehrer tätig. Er tanzte u.a. bei Rosas und Thomas Hauert und kooperierte mit Jonathan Burrows, Deborah Hay und Boris Charmatz. Daneben kreierte er zwei eigene Stücke und arbeitete mit Studierenden am Laban Centre und SEAD zusammen.

Milla Koistinens Stück „Untitled 1 (blue)“ dreht sich um Symmetrie, Chaos und die Beziehung zwischen diesen beiden Zuständen. Die Finnin ließ sich von der amerikanischen Malerin Agnes Martin inspirieren, deren Arbeiten sich durch eine hypnotische und zwanghafte musikalische Wiederholung auszeichnen. Koistinens Choreographie besteht aus repetitiven Abschnitten, bei der die acht Darsteller in ein blaues Gitter inmitten der Zuschauer treten – nach und nach entsteht ein bewegliches Gemälde. Milla Koistinen studierte an der Theatre Academy Helsinki und am HZT Berlin. Seit 2008 entwickelt sie ihre eigenen Stücke.

Auch das Museum der Moderne Salzburg auf dem Mönchsberg ist wieder Partner der Sommerszene. Über „Both Sitting Duet“ und „Body Not Fit For Purpose“ von Jonathan Burrows und Matteo Fargion schrieb eine Tanzkritikerin inder New York Times, es sei eine der lustigsten und erfindungsreichsten Aufführung seit langer Zeit in New York. Das Wort „dances“ schrieb sie wohl nicht ohne Grund unter Anführungszeichen. Mit ihrer Liebe zum Formalen und einer großen Offenheit gegenüber dem Publikum wandeln Jonathan Burrows und Matteo Fargion entlang der Grenzen von Musik und Performance.

Der gebürtige Salzburger Choreograph Philipp Gehmacher fragt in den Ausstellungsräumen am Mönchsberg bei einer neuen Version von „my shapes, your words, their grey“ wieder einmal nach den Zwischentönen und –räumen in Kunst und Leben, wenn er Bewegungssequenzen, Installation, Skulptur, Geste und Sprache als gleichrangige Elemente auftreten lässt.

Noch bis 3. Juli wird im Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg in der Ausstellung Kunst – Musik – Tanz. Staging the Derra de Moroda Dance Archives eine Verbindung zwischen der sogenannten (Tanz-) Moderne und der Kunst der Gegenwart hergestellt, u.a. mit neuen Arbeiten von Philipp Gehmacher und Jonathan Burrows. Den Ausgangspunkt bilden die Derra de Moroda Dance Archives, die sich seit 1978 an der Paris-Lodron-Universität Salzburg befinden. (Szene)

Das SEAD-Projekt ist am Mittwoch und Donnerstag (22./23.6.) um 20Uhr in der ARGEkultur zu sehen.
Jonathan Burrows und Matteo Fargion: Am Donnerstag und Freitag (23./24.6.) um19 Uhr im MdM Mönchsberg.
Philipp Gehmacher am Montag und Dienstag (27./28.6.) um 19 Uhr im MdM Mönchsberg – www.szene-salzburg.net
Bilder: Sommerszene / SEAD (1), Ben Parks (1), Eva Würdinger (1)

 

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