Krönender Abschluss war heuer also eine Serenade voll guter Laune mit Arien und Ensembles aus den Mozart-Raritäten „Lo sposo deluso“, „Der Schauspieldirektor“ und „Dite almeno in che mancai“ KV 479, die Quartetteinlage für Francesco Bianchis „La villanella rapita“. Zuletzt vereinte sich das gesamte Ensemble zum 4. Akt von Jacques Offenbachs „Orphée aux enfers“. Da kam beschwingte Stimmung auf und Sänger wie Zuhörer hatten ihre Freude an der rhythmisch flotten Klangfülle. Der Residenzhof war auch mit zugezogenem Dach eine sympathische Spielstätte.
Neben den Korrepetitionsstunden und der Teilnahme an den Meisterklassen hatten die jungen Sänger Auftritte in 40 Vorstellungen der Festspiele. Beim Abschlusskonzert im Residenzhof am Freitag (23.8.) präsentierten 21 Nachwuchssänger, 8 Damen und 13 Herren, das Ergebnis ihrer wochenlangen Schulung.
Projektleiter Toni Gradsack hatte diesmal Begabungen auf ähnlichem stimmlichen Niveau ausgesucht und somit ein gut ausgewogenes Ensemble gebildet. Mit den ausgewählten Stücken zeigten sie sich als respektable Mozartsänger und gefielen in gutem Zusammenklang. Die Sänger waren mit frischem Einsatz, mit Temperament und Spiellust bei der Sache. Da kündigten sich ausbaufähige Entwicklungsmöglichkeiten an. Für die Zuhörer war das Raritätenprogramm anregend und kurzweilig. Die Camerata unter Theodor Guschlbauer gab den klingenden Teppich auf dem die Sänger gut gebettet waren.
Das Ergebnis zielte weniger auf die Präsentation von Einzelleistungen, sondern hier hatte der Ensemblegedanke ausgezeichnete Form angenommen. Die jungen Sänger internationaler Provenienz hinterließen allesamt einen viel versprechenden Eindruck: Die Sopranistinnen Estelle Poscio, Theresa Dittmar, die Mezzosopranistinnen Sofiya Alamzova, Benedetta Mazzucato, Sophie Rennert, die Tenöre Aco Aleksander Biš?evi?, Johannes Dunz, Gitai Fisher, Aaaron Sheppard, die Baritone Domen Križaj, Iurii Samoilov, Philippe Spiegel und die Bässe Antonio di Matteo, Roberto Lorenzi und Christoph Seidl. Solistisch herausragend zeigten sich bei den Sopranen die Australierinnen Kiandra Horwart und Siobhan Stagg sowie die Schweizerin Chiara Skerath, der Tenor Martin Piskorski , der Bariton Iain MacNeil und der Bass Peter Kellner.