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Virtual und fettige Reality

KLEINES THEATER

07/08/20 Vormittags 10 Uhr 45. Besucherin an der Tageskasse: „Ich lass mich nicht davon abhalten, ins Theater zu gehen!“ Gut so. Und das Kleine Theater selber trotzt der Krise mit kräftiger Bühnen-Hausmanns-Kost: Fettes Schwein gibt sich gleich gar nicht vegan. Und Holzers Peepshow tickt ganz anders.

Von Heidemarie Klabacher

„Seit 13. März haben wir zu. Wir hatten im Jänner und Februar eine Rekordauslastung von fast 93 Prozent und dann war plötzlich Corona da.“ Peter Blaikner vom Leitungsteam über die „neue Realität“ in Schallmoos: „ 77 Vorstellungen mussten abgesagt werden. Anstelle von 158 Plätzen gibt es zukünftig 77.“

Ab 8. August stellt man sich dieser neuen Realität mit der Komödie Holzers Peepshow mit Anita Köchl, Edi Jäger, Magdalena Köchl und Klaus Eibensteiner. „Es ist schön mit der eigenen Tochter gemeinsam zu proben. Noch dazu für so ein gutes Stück!“, sagt Anita Köchl. Die Komödie von Markus Köbeli zeige, wie Familie Holzer eine „Peepshow“ einrichtet. Aber nicht was man denk! Gezeigt werden soll eine „vermeintlich heile Welt als lebendes Folkloremuseum“. Regie führt Hanspeter Horner, Premiere ist am 8. August.
Sonja Zobel, Sebastian Martin Rehm und Bálint Walter haben sich auf Trennungen spezialisiert. Sie sind ab 17. September die Protagonisten in der Komödie Ich mache das für Sie aus der Feder des jungen Autors Tristan Petitgirard. „Die französische Produktion hat den Molière bekommen“, berichtet die Regisseurin Caroline Richards. „Das ist quasi der Oskar in Frankreich“. Zu sehen ab 17. September.
Eine dritte (Salzburg-)Premiere steigt am 23. September mit Fettes Schwein von Neil LaBute. Es spielen Bina Blumencron, Kristin Henkel, Wolfgang Kandler und Alexander Lughofer. Regie führt Ben Pascal. Die vierte Premiere, am 14. Oktober, ist die Uraufführung der Komödie von Anna Burzyńska Die schwarze Witwe. Diese „Femme Finale“ hat schon mehrere Ehe-Männer zu Grabe getragen und will nun – Wiedergutmachung oder weniger edle Motive? – einen Selbstmörder von seinem Vorhaben abbringen. Es spielen Judith Brandstätter und Jurek Milewski. „Es ist eine deutschsprachige Uraufführung und eine bitterböse Komödie“ erzählt die künftige Witwe Judith Brandstätter. „Jurek Milewski hat den Text selber vom Polnischen ins Deutsche übersetzt.“

Die Kabarettsaison im Kleinen Theater beginnt am 27. August „klassisch“ mit Ingo Vogl aus der Voglperspektive. Erstmals in Schallmoos gastieren werden in der kommenden Spielzeit Clemens Maria Schreiner, Pepi Hopf, Michael Großschädl, Peter & Tekal, Blonder Engel & die Hedwig Haselrieder Kombo sowie die Turborosinen.

www.kleinestheater.at 
Bild: Kleines Theater / Erika Mayer

 

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