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39 ½ und Eskalation im ¾ Takt

ARGEkultur / MotzART / KABARETT

18/01/22 Die corona-bedingte Hin- und Her-Schieberei von Premieren, Touren und Vorstellungen habe das gewohnte Festival mit dichtem Programm, Motto und MotzART-Salon unmöglich gemacht. ARGEkultur Chef Sebastian Linz betont: „Verzichten wollten wir auf MotzART dennoch nicht.“ Statt des Jubiläums zum Vierziger gibt es halt Festival Nummer 39 ½ – falls was davon übrig bleibt...

Von Heidemarie Klabacher

„Anderthalb Jahre Pandemie, davon fast zehn Monate Lockdown, das hinterlässt Spuren – auch und besonders im Kabarett-Bereich“, sagt ARGEkultur- und damit MotzART-Chef Sebastian Linz. „Premieren und Touren wurden verschoben, Vorstellungen nicht gespielt, Künstlerinnen und Künstler verlegen ihren Arbeitsschwerpunkt teilweise oder ganz ins Fernsehen...“ Die Kabarett-Schiene ist seit jeher eine dramaturgische und finanzielle Stütze der ARGEkultur. Das Publikum war, ist und bleibt treu, seit Jahren, teils Jahrzehnten: „Unter dem Motto Nix ist Fix verkaufen wir derzeit mit erstaunlichem Zuspruch drei flexible Wahl-Abos im Kabarett-Bereich“, sagte Sebastian Linz dieser Tage bei der Presse-Präsentation des Jahresprogramms. Umständehalber gebe es freilich „deutlich weniger Premieren, deutlich weniger Vorstellungen“, darunter auch „einige Verschiebungen aus den vergangenen beiden Jahren“.

Zur Auswahl standen drei flexible Wahl-Abos mit einigen bekannten und bewährten Künstlerinnen, „aber auch mit viel Neuem und einigen Entdeckungen“. Die Reihe Humor Labor biete „seit einigen Jahren lokalen und überregionalen Nachwuchs-Kabarettistinnen eine Plattform, ihre Programme vor kleinerem Publikum auszuprobieren“, erinnert Sebastian Linz. Die Verleihung des Nachwuchspreises Salzburger Sprössling unterstreiche die Bedeutung dieser Nachwuchsförderung. Die Reihe werde 2022 fortgesetzt.

Und so tastet sich denn auch das MotzART Festival in Etappen an sein Jubiläum heran und steigt „statt einer großen Feier zum Vierzigsten als Festivalausgabe Nummer neununddreißigeinhalb mit vier Salzburg-Premieren verstreut über drei Wochen“. Kommen werden die alten Bekannten Christoph & Lollo, Flüsterzweieck, Thomas Maurer und Sigi Zimmerschied, sowie der Motz-ART-Newcomer David Scheid, der Kabarettist, DJ und Hauptdarsteller der ORFMockumentary-Serie Dave. Gegeben HÄTTE es als fünften Termin einen Abend im PCCC*, im ersten politisch korrekten Comedy Club unter dem Motto Kicking-up, statt punching-down. Dieser Abend musste inzwischen ersatzlos abgesagt werden.

Schau ma mal, dann wer'n ma sehen, was von den restlichen vier Terminen bleibt: Am Samstag (22.1.) beginnt MotzART-39 ½ mit einer Eskalation im Walzertakt: „26 Jahre nach der Gründung von Christoph & Lollo, zwölf Jahre nach der Gründung von Flüsterzweieck, nach acht Christoph & Lollo-Alben und fünf Flüsterzweieck-Programmen und nach der Zuerkennung zahlreicher sowie schwer bedeutsamer Preise wagen die beiden, wie sie selbst und manch andere finden – humorvollen – Wiener Duos, einen gemeinsamen Abend.“ Könnte heiter werden.

Weiter geht es an Mozarts Geburtstag, 27. Jänner falls es wer vergessen hat, mit Thomas Maurer. Dieser Zeitgenosse aus Leidenschaft will „Sachen, an denen man eh nicht vorbei kommt, mit Leidenschaft erledigen, dann ist es weniger fad“. Am 28. Jänner erinnert David Scheid in seiner Salzburg Premiere an die Zeit Als die Welt noch eine Scheibe war. Und alles Hin-und-Her wegen Impfung und so löst vermutlich ein für alle Mal Sigi Zimmerschied am 11. Februar.

Das wirkliche Jubiläums-Festival vierzig Jahre Motz-ART soll dann 2023 steigen.

www.argekultur.at
Bilder: ARGEkultur / Antonia Mayer, Felix Knoche /Ingo Pertramer, Jasmin Schuller
Zum dpk-Bericht über das ARGE-Jahresprogramm Nix is fix

 

 

 

 

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