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„Bisschen viel Polnisch, oder?“

KLEINES THEATER / KOMÖDIE IN HERZ-MOLL

07/03/11 Als burleske Romanze für eine einsame Frauenseele wird die „Komödie in Herz-Moll“ von Cezary Domagala angekündigt. Für Theaterbesucher ohne Sprachkenntnisse ist die Aufführung des Theaters Miluna freilich nahezu ein Fiasko.

Von Isabell Spanier

altMagister Liebling (Jurek Milewski), Eigentümer des Partnervermittlungsbüros „Herz ohne Schmerz“ macht es sich gemeinsam mit seiner Angestellten Frau Basia (Beata Mileweska) zum Beruf, einsame Herzen zueinander zu führen. So sucht ihn auch Larissa (Halina Kochan) auf, eine begeisterte, aber einsame Musikerin „auf der Suche nach dem passenden Instrument“. Wie es der Zufall will, steht just ein Piano im Büro, auf dem Larissa sofort ihre Künste preis gibt. Frau Basia, die auf den ersten Blick schüchtern, zurückhaltend und verspielt wirkte, entpuppt sich schnell als leidenschaftlich Verliebte und stimmt wie vom Donner gerührt in zwölf Lieder über die Liebe ein.

Es ist der Beginn einer polnischen Liederreise, mit Larissa am Klavier und Frau Basia im Gesang. Ist man zunächst begeistert von den neuen Klängen, dem polnischen Flair, wird es rasch mühsam. Die Lieder viel zu lange und nur eines wird auf Deutsch gesungen. Verzweifelt wartet man auch auf längere in Deutsch gehaltene Handlungsfäden, aber auch das wird nichts: abgedroschene Witze in einem viel zu durchsichtigen Plot, übertriebene Gesten, Handlungsstränge, die nicht zu Ende geführt werden.

Nach einem tieferen Sinn sucht der des Polnischen unkundige Theaterbesucher vergebens und auch für den reinen Unterhaltungswert scheint die Story zu flach. Die Idee der Zweisprachigkeit hätte schon was, die Umsetzung nicht. Eine Zuschauerrin nach der Vorstellung: „Bisschen viel Polnisch, oder?“

Nächste Aufführung am 16. März - www.kleinestheater.at
Bild: Theater Miluna

 

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