ARGEkultur / 20 JAHRE NEU

30/09/25 Das neue Gebäude ist auch schon wieder zwanzig Jahre alt! Bis Samstag (4.10.) feiert die ARGEkultur ihren Hausgeburtstag. Natürlich ist auch das Festprogramm gesellschaftspolitisch grundiert – und Ausgangspunkt für noch mehr Bewustsseinsbildung bei Team und Publikum.

Von Heidemarie Klabacher

„In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung ist uns vor allem ein diskriminierungs-sensibler, inklusiver, respektvoller und solidarischer Umgang miteinander ein großes Anliegen“, erklärt Sebastian Linz. „Die ARGEkultur soll ein Safer Space für viele sein und bleiben. Daher haben wir ein umfangreiches Awareness-Konzept entwickelt, das wir im Rahmen von 20 Jahre neu vorstellen und fortan umsetzen werden.“

Vertieft wird das Thema Awareness in der Diskurs- und Workshop Reihe Safer Spaces. Im Rahmen des Jubliumsprogramms geht diese los. „Die Philosophin Janna Hilger beleuchtet in ihrem Vortrag Zwischen kritischer Praxis und Fürsorge am 2. Oktober die Ursprünge des Konzepts der Safer Spaces und fragt nach deren Rolle in der Gegenwart“, berichtet Linz. Gefördert wird die Reihe aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung.

Praktisch werde es in den Workshops des Friedensbüros Salzburg zum Thema Zivielcourage am Freitag (3.10.) und von Adjanie Kamucote zum Theam Anti-Rassismus am Samstag (4.10.). „Safer Spaces müssen immer wieder von allen Beteiligten hergestellt werden – und dies kann eingeübt werden“, erklärt der ARGE-Leiter. Sein Motto zum Jubiäum „Lasst uns ein Safer Space sein.“ Das Ganze passiert bewusst im Rahmen des Hausgeburtstages. „Zwanzig Jahre – so lange gibt es das Haus der neuen ARGE schon“, erinnert Sebastian Linz.

Das Festprogramm eröffnet heute Dienstag (29.9.) Ursula Schwarz mit einer Wiederaufnahme ihrer „multimedialen und buchstäblich berührenden Performance“ unter dem Titel B:R:HR:NG in der Regie von Maria Sendlhofer. Wie dem Wort Berührung die Vokale fehlen vielen Menschen wesentliche Erfahrungen. Es geht in der Produktion um Berührung, Sehnsucht nach Nähe, einen unerfüllten Wunsch und eine lustvolle Spekulation. „Das Labor für ersehnte Berührungen nimmt sich dieser Utopien an und erzählt fragmentarisch die Geschichten mehrerer Berührungen, die es so nie gegeben hat.“

Die Performance bewege sich an der Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Kunst, um mittels holographischer Projektion eine Leerstelle zu füllen, „die Abwesenheit eines erhofften Hautkontakts“. Könnte man vereinfacht Einsamkeit nennen... Mit der Performance zeige man „erneut eine Arbeit, die Live-Motion-Capturing, 3D-Visualisierung und Hologramm als Möglichkeiten begreift, der Vielschichtigkeit von Berührung und der Sehnsucht danach ein Bild zu geben“, so Linz. Eine zweite Aufführung folgt am Mittwoch (1.10.). Weiters auf dem Geburtstagsprogramm stehen die Jubiläumsausgabe von PERFORMING SOUND und ein Konzert von Nenda und Mavi Phoenix. „Damit zeigen wir, wofür die ARGEkultur steht – experimentelle Kunst und Popkultur, Vielfalt und gute Laune.“

20 JAHRE NEU – Der ARGEkultur Hausgeburtstag von 30. September bis 4. Oktober – www.argekultur.at
Bilder: ARGEkultur / Raphael Mittendorfer; Wolfgang Lienbacher