DAS KINO

Doku über Karl-Markus Gauß

06/10/25 Bei der Diagonale, dem Festival des Österreichischen Films, wurde heuer im Frühjahr der Dokumentarfilm Schlendern ist mein Metier über Karl-Markus Gauß uraufgeführt. Johannes Holzhausen hat dieses Porträt gedreht.

„Schlendern“ trifft möglicherweise tatsächlich das Tempo, dem Gauß, der leidenschaftliche Reise-Feuilletonist, auf Recherche geht. Auch wenn er mit Vorliebe mit dem Zug fährt. Immerhin ist er auch so weit herum und in randständische Gegenden Europas gekommen: zu Sorben, Aromunen, Gottscheer Deutschen, Arabereshe und den Sepharden von Sarajewo.

In dem Porträtfilm von dem 1960 geborenen Salzburger Johannes Holzhausen ist Gauß aber auch auf den Salzburger Stadtbergen sowie im Pinzgau und Pongau unterwegs. Dem Film eignet ein etwas melancholischer Ton, weil Karl-Markus Gauß, längst genesen von einem Herzinfarkt, denkt auch darüber nach, wie viele Bücher er wohl noch schreiben wird können. Was sind dann die vordringlichen Themen?

Der Dritte Mann in Salzburg ist jedenfalls nicht das Thema, auch wenn Holzhausen den Schriftsteller in der ersten Szene aus einer Kanalöffnung auf dem Residenzplatz klettern lässt. In dem Film geht es auch um die eigene Herkunft, die Region der Donauschwaben. Um die eigenen Vorfahren. In einem Dorf in der Vojvodina sucht er in einem Tauchbuch nach dem Eintrag seiner Mutter.

Karl-Markus Gauß und Johannes Holzhausen (Regisseur) sind heute Montag (6.10.) um 19 Uhr bei der Salzburg-Premiere des Films im „Das Kino“ zu Gast – www.daskino.at
Bild: Das Kino
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