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Ausgeflogen aus dem Vogelhaus

HINTERGRUND / STADTGALERIE LEHEN

23/02/12 „Das Vogelhaus war ein Kunst-Nestchen“, sagt der für die Stadtgalerie zuständige Ausstellungsmacher Anton Gugg. Jetzt hat er ganz andere Möglichkeiten, in den neuen Räumen in Lehen. Sieben Meter Raumhöhe, eine Ausstellungsfläche von 224 Quadratmetern. Da lässt sich Kunst schon gut herzeigen.

Von Reinhard Kriechbaum

Die Kunst in der neuen Stadtgalerie lässt sich auch gut wahrnehmen von außen, auch wenn der Architekt der neuen Stadtgalerie, Bernd Vlay, einräumt, dass solche Glasfronten von Ausstellungsmachern nicht so gerne gesehen würden – denen ist logischerweise Hängefläche lieber.

Aber für die Stadtgalerie ist natürlich die Außenwirkung wichtig. Die Wahrnehmung war ja durchaus ein Problem am alten Standort im Mirabellgarten. Im Vogelhaus sind nicht so viele Salzburger eingeflogen, wie es wünschenswert gewesen wäre.

„Lässig“, sagt Bürgermeister Schaden salopp. Der neue Standort, die neuen Räumlichkeiten seien „ein Quantensprung, ein großer Schritt zu einer noch professsionelleren Ausstellungstätigkeit“, präzisiert Kulturamts-Leiterin Ingrid Tröger-Gordon. „Zum Förderkonzept der Stadt gehört ja auch, Raum zu schaffen für Künstler, die nicht unmittelbar in die (von der Stadt auf anderen Schienen geförderten) Institutionen eingebunden sind.“

Die weiteren kleinen (Einzel-)Ausstellungen im Pavillon beim Zwerglgarten, in der Säulenhalle des Alten Rathauses (Wiedereröffnung nach Sanierung im Juni) und im Kulturamt selbst wird es natürlich weiterhin geben, aber die Präsentations-Zentrale ist nun natürlich in Lehen: Fünf bis sechs Ausstellungen sollen hier stattfinden. Man denkt vorerst an Gruppenausstellungen, an gemeinsame Präsentationen Salzburger und auswärtiger Künstler, an Einladungen an junge Schaffende (eine Schiene „Labor“, ebenfalls in Form von Gemeinschaftsausstellungen) und dergleichen. „KünstlerInnen-Dialoge“ ist heuer das großzügige Motto, in dem viele Inhalte Platz haben.

„Salzburg + Co“ ist als Motto angedacht für Kooperationsausstellungen mit anderen Institutionen, beispielsweise der Sommerakademie, der Universität Mozarteum oder der Salzburg Biennale. Im kleineren Raum neben dem mit Licht durch- und überfluteten „White Cube“ denkt man an Präsentationen von Medienkunst. Ins Beraterteam hat Anton Gugg Margit Zukriegl vom MdM, Nikolaus Schaffer vom Salzburg Museum und den Galeristen Siegfried Karrer (Weihergut) geholt. Die Kunsterzieherin Gloria Zoitl wird ihre monatlichen „Kunststoff“-Präsentationen weiterführen, wie überhaupt man auf Vermittlungsprogramme Wert legen wird. Knapp 1,5 Millionen Millionen Euro hat die Stadt Salzburg in die neue Stadtgalerie investiert.

Der Untersberg-Blick, der sich jetzt von innen noch auftut, wird freilich bald zugebaut, wenn unter anderem die PMU um ein Forschungszentrum erweitert wird. Aber wichtiger ist ohnedies, nah an den Menschen zu sein: Mit dreihundert Mietwohnungen und hundert Studenten-Plätzen allein auf dem ehemaligen Stadtwerke-Areal sollte es an potentieller Laufkundschaft – die hoffentlich zur Stehbleibe- oder gar zur Eintritts-Kundschaft mutiert – nicht fehlen. Die Öffnungszeiten sind deutlich publikumsfreundlicher als bisher, Samstag von 11 bis 15 Uhr ist eine nachhaltige Verbesserung.

Die erste Schau in der neuen Stadtgalerie, bis 13. April, heißt „The new dimension/vonstructed“ und zeigt vor allem skulpturale Arbeiten Salzburger Künstler.
Die aktuellen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 8-12 und 14-18 Uhr (Mittwoch bis 19 Uhr), am Samstag 11-15 Uhr - www.stadt-salzburg.at
Bilder: dpk-krie
Zum Kommentar {ln:Zu den Salzburger Menschen}

 

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