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Ins Bild getanzt

Von Heidemarie Klabacher

„Das Besondere an der Sommerakademie ist die kurze Zeit und die große Intensität.“ Im knappen Zeitfenster von zwei bis vier Wochen treffen sich Studierende von 17 bis 87 Jahren aus 49 Staaten der Welt mit Lehrenden von vier Kontinenten. „Das ist weltweit einzigartig.“

Was also ist neu, im ersten von Hildegund Amanshauser allein verantworteten Programm der „Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst“? Programmpräsentation war heute Mittwoch (27.1.). Stattfinden wird die ISBK vom 19. Juli bis 28. August wieder auf der Festung Hohensalzburg, in der Alten Saline Hallein und im Steinbruch Kiefer in Fürstenbrunn.

„Kunstproduktion und die Beherrschung künstlerischer Techniken“ sind für Amanshauser nicht voneinander zu trennen. An den Kunsthochschulen werde immer weniger Technik gelehrt. Sogar Aktzeichnen sei in den letzten Jahren aus den Lehrplänen geflogen. „Da gibt es heute wieder ein großes Bedürfnis.“ Daher wird es in zwei in zwei der insgesamt sieben Malereiklassen einen Technik-Schwerpunkt geben - auf höchster künstlerischer Ebene: Cecilia Edefalk wird eine Klasse „Still-Leben“ leiten und Lucy McKenzie wird in ihrem Kurz „Atelier Dekorationsmalerei“ eine Einführung in traditionelle Techniken wie Schablonenmalerei, Maserieren oder Marmorieren geben. .

Damit sei keineswegs eine „nostalgische retrospektive Attitüde“ verbunden, betont Hildegund Amanshauser. Vielmehr gehe es darum, „den Blick zu schärfen für künstlerische Konzepte und das Repertoire der künstlerischen Darstellungsmöglichkeiten zu erweitern. „An den Kunsthochschulen wird das abgeschafft - es ist etwas besonders, das wir das anbieten.“

Zum Bereich „Performance/Installation“ sei es wichtig, „dass jemand vom Tanz in den Bereich der Bildenden Kunst kommt“. Daher habe sie den Performer Rabhi Mroué eingeladen. Er wird in der Alten Saline Hallein den Kurs „Abwesend, mit einem Hang zur Wiederkehr“ halten.

Die international renommierte österreichische Fotografin Elfie Semotan wird mit dem Kunsthistoriker und -theoretiker Roberto Ohrt in Theorie und Praxis den "Extremen der Fotografie" nachgehen. „Wo ist der Garten?“ fragt man ebenfalls auf der Pernerinsel: Das Berliner „Atelier le Balto“ wird einen Kurs „Landschafts- und Gartenarchitektur“ leiten. „Auch das dient einer Schulung des Blicks - besonders auf der Pernerinsel. Da waren über die Jahrhunderte verschiedene Gärten, etwa der ‚Pfleggarten’ für die Salinenarbeiter, wo heute vor allem Parkplatz ist.“

Über das Inhaltliche hinaus, habe sie es als ihre besondere Aufgabe als neue Leiterin gesehen, „besonders gute Rahmenbedingungen zu schaffen“. Etwa beim Aufnahmeverfahren: Bis 15. Mai kann man sich um die Aufnahme bewerben, Ende Mai erfährt man, ob man genommen worden ist." Die „Öffnungs“- und Kurszeiten wurden um drei Stunden pro Tag verlängert. „Das allein schon ermöglicht einen intensiveren Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden.“ Zur Mittagsstunde gibt es neu den „Lunch break“ mit Vorträgen, Diskussionen und Präsentationen. Weiters können 2010 mehr Stipendien vergeben werden: Erstmals bekommen nicht nur Kunststudenten, sondern alle Studenten eine Ermäßigung. Etwa sechzig Stipendien können vergeben werden, das Geld, etwa 30.000 Euro, werde „extern aquiriert“.

Ein Schub in Richtung Exklusivität und Unverwechselbarkeit: An der Sommerakademie 2010 werden ausschließlich Dozenten unterrichten, die nirgendwo sonst eine Professur an einer Kunstuniversität oder -hochschule innehaben. Dazu Kulturreferent David Brenner: „Für die Studentinnen und Studenten ergibt sich dadurch ein Lehrangebot, das es in dieser Form nirgendwo auf der Welt gibt.“

Kurse, Anmeldung, Information: www.sumeracademy.at

 

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