Drei Klimazonen in Koppel

MUSEUM DER MODERNE / KUNSTDEPOT

01/12/17 Nein, das ist keineswegs der Todestrakt des künftigen Heimatschutz-Ministeriums nach US-Vorbild, sondern die neue Wohlfühlzone für Kunst. Den stark unterschiedlichen Bedürfnissen von Gemälde, Foto, Aquarell & Co angepasst ist das in Koppel heu erreichtete Kunstdepot für das Museum der Moderne.

Von Heidemarie Klabacher

In Guggental in der Gemeinde Koppl ist das neue Kunstdepot des Museum der Moderne Salzburg eröffnet worden. Der Neubau ermöglicht erstmals eine zentrale und technisch zeitgemäße Lagerung aller Kunstbestände des Museum der Moderne Salzburg sowie der dem Haus anvertrauten Sammlungen. Der Bedarf war groß und schon lange gegeben. Vor gut einem Jahr folgte nach langwierigem Suchen der Spatenstich statt. In einer Bauzeit von knapp zehn - rekordverdächtigen - Monaten wurde das dreigeschossige Depotgebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 4.626 Quadratmeter errichtet. Davon werden 3.396 Quadratmeter als Depotfläche und 1.230 Quadratmeter als Serviceräume genutzt.

Das Gebäude umfasst drei Klimazonen für verschiedene Kunstmedien und zahlreiche Serviceräume für Anlieferung, Verpackung, Bereitstellung, einen Vorlageraum, Werkstätten und Räume für die wissenschaftliche Arbeit.

Seit 2014 ist die hochkarätige und internationale Sammlung der Generali Foundation „auf Initiative von Direktorin Sabine Breitwieser und durch tatkräftige Unterstützung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer“ dem Museum der Moderne Salzburg als Dauerleihgabe anvertraut. Die Schaffung von geeigneten Lagermöglichkeiten war eine der Bedingungen für die Übersiedelung der Sammlung nach Salzburg. Die vollständige Übersiedelung der Sammlung von Wien nach Salzburg ist für Februar 2018 geplant. Durch die zentrale Lagerung der gesamten Bestände werden nunmehr die bisherigen drei Depotstandorte des Museum der Moderne Salzburg aufgelöst und durch die verbesserte Logistik erhebliche Kosten eingespart.

Direktorin Sabine Breitwieser betonte heute Freitag (1.12.) bei der Eröffnung in Anwesenheit von Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn, dass „mit dem Bezug des neuen Kunstdepots das Museum der Moderne Salzburg über die besten und langfristigen Lagermöglichkeiten für seine Kunstwerke“ verfüge. Breitwieser, deren Vertrag als Direktorin nicht verlängert worden ist, spricht von einem „Quantensprung in der Infrastruktur und der damit einhergehende bessere Zugang der Bestände für Forschung und Ausstellungen“. Es sei „ein weiterer unter meiner Direktion erreichter Meilenstein, der das Museum der Moderne Salzburg zu einer international viel beachteten Bildungseinrichtung beförderte.“

Nach der Teilrenovierung des Rupertinums, der Errichtung des Probenhauses des Landestheaters und des neuen Hauses der Volkskulturen habe das Land Salzburg mit dem Kunstdepot einen weiteren kulturpolitischen Meilenstein gelegt“, so Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn. Das Depot stärke Salzburg als Wissensstandort und Kulturland. „Wir sind mit den Bauprojekten noch nicht am Ende, 2018 werden die Sternwarte sowie das Architekturhaus Salzburg fertiggestellt.“

Landeshauptmann Wilfried Haslauer betonte, dass mit dem Neubau des Kunstdepots die modernen und zeitgenössischen Kunstschätze des Landes unter optimalen konservatorischen und sicherheitstechnischen Bedingungen für die Zukunft bewahrt werden können. Von einem modernen Depot nach aktuellem Stand der Technik profitiere das Museum insgesamt, da die Sammlung bisher auf drei Depots verteilt war, erinnert Haslauer. Neben der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg und der Sammlung der Generali Foundation werden auch der Sammlungsbestand der Werke moderner Kunst, des Landes sowie die Fotosammlung des Bundes im neuen Depot untergebracht.

Der über ein Private-Public-Partnership-Modell für das Museum der Moderne Salzburg, die Generali Foundation und das Land Salzburg als Mieter errichtete Neubau beläuft sich auf sieben bis acht Millionen Euro und wurde von dem privaten Financier IPC Project consulting GmbH erbaut. Das Museum der Moderne Salzburg mietet das Gebäude über einen Zeitraum von vierzig Jahren.

Bilder: MdM/Rainer Iglar