100.000 Euro für karitative Zwecke

FESTSPIELE / HINTERGRUND

27/08/22 Es hat schon Tradition, dass die Festspiele für einige Generalproben Karten verkaufen – der Erlös kommt dann karitativen Zwecken zugute. Die Künstlerinnen und Künstler verzichten zu diesem Anlass auf Gagen.

Heuer waren diese Benefiz-Generalproben jene für den Jedermann und für Die Zauberflöte. Spendengelder gehen diesmal zum Großteil an Organisationen und Projekte, die Opfern und Betroffenen des Angriffskriegs in der Ukraine helfen: Je 35.000 Euro erhalten die Organisationen Ärzte ohne Grenzen und Nachbar in Not. Auch Salzburger Einrichtungen werden unterstützt. 20.000 Euro erhält die Caritas Salzburg, 10.000 Euro gehen an Pro Mente und kommen damit Kindern und Jugendlichen zugute, die infolge der Pandemie seelische Schäden erlitten haben. Die Anzahl von Depressionen, Angstsymptomen und Schlafstörungen hat sich verfünf- bis verzehnfacht, schätzt man. Auch Suchterkrankungen, suizidale Gedanken und Essstörungen haben stark zugenommen. Unter dem Motto „Verrückt? Na und!“ hilft Pro Mente von psychischen Krisen und Erkrankungen betroffenen Jugendlichen mit regionalen Unterstützungsangeboten, Krisen zu überwinden.

Für Ärzte ohne Grenzen sind derzeit rund 570 ukrainische und 133 aus dem Ausland eingereiste Mitarbeiter in der Ukraine im Einsatz. Diese liefern medizinische und humanitäre Hilfsgüter. Seit 24. Februar wurden mehr als 800 Tonnen an Hilfsgütern ins Kriegsgebiet gebracht. Doe Organisation bringt Chirurgen, Psychologen und Krankenpfleger ins Land, die Schulungen für Notfallversorgung abhalten. Mit medizinischen Zügen werden Patienten aus überlasteten Kliniken nahe der Front evakuiert. Weiters unterstützt Ärzte ohne Grenzen die Versorgung von Überlebenden sexualisierter Gewalt, bildet psychologische Ersthelfer aus und schult Mitarbeiterinnen in Frauenhäusern. In mobilen Kliniken werden Menschen versorgt, Geflüchteten an den Grenzen wird mit medizinischer und psychologischer Unterstützung geholfen.

Auch Nachbar in Not leistet humanitäre Hilfe vor Ort, durch die Verteilung von Nahrungsmitteln und Hygiene-Artikeln, die Aufrechterhaltung einer medizinischen Basisversorgung, die Unterstützung von Krankenhäusern sowie die Versorgung der Menschen mit Wasser. Auch Cash Assistance und Heizmaterial sollen rasch bei bedürftigen Menschen ankommen. „Neben der finanziellen Hilfe ist es uns wichtig, den Blick auf diese Krisenherde zu schärfen“, heißt es in einer Presseaussendung der Festspiele.

Mit der Caritas Salzburg verbindet die Salzburger Festspiele eine Partnerschaft, die bis ins Gründungsjahr zurückreicht. Auch anlässlich der ersten Aufführung des Jedermann 1920 auf dem Domplatz sagten die Darsteller ihre unentgeltliche Mitwirkung zu, wodurch der Ertrag seitens der Festspielgemeinde wohltätigen Zwecken zugeführt werden konnte. Den diesjährigen Spendenbetrag der Salzburger Festspiele möchte die Caritas für die Unterstützung von Menschen in Salzburg einsetzen, die aufgrund der jüngsten massiven Teuerungswelle in existentielle Not geraten sind und dringend der Hilfe durch die Sozialberatungsstellen und Nothilfeeinrichtungen der Caritas bedürfen. (PSF)