In Kulturberufe hinein schnuppern

STICH-WORT

10/02/21 Zwar kämpft die gesamte Kulturbranche ums Überleben in der Pandämie und es gibt bedenklich wenige Jobs, die nicht wackeln. Aber die Förderschienen sind gelegt, und wo Schienen sind, muss etwas rollen – und führten sie auch geradewegs ins Nichts.

Von Reinhard Kriechbaum

Warum wir das gar so pessimistisch sehen? Das Land hat auch heuer das Kulturpraktikum Salzburg ausgeschrieben. Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden soll die Möglichkeit geboten werden, „in verschiedene Bereiche der Kultur einzutauchen und hinter die Kulissen zu schauen“, wie es die Landreskorrespondenz in einer Presseaussendung formuliert. Gerade in Zeiten wie diesen könnten die jungen Leute hinlänglich Abschreckendes entdecken hinter den Kulissen. Ist aber vielleicht eh gut, ohne Illusionen in die Kultur „einzutauchen“.

„Die Initiative Kulturpraktikum Salzburg bringt jungen Menschen dieses spannende Berufsfeld näher und vermittelt das praktische Arbeiten in der Branche“, zitiert man LHStv. Heinrich Schellhorn. Was sollte er als Kultur-Landesrat schon anderes sagen?

Kultureinrichtungen werden also wieder vom Land finanziell unterstützt, wenn sie jungen Leuten solche Schnupperplätze anbieten. Heuer beteiligen sich sechzehn Partner an der Aktion, darunter das Internationale Jazzfestival Saalfelden, der Kulturverein Pongowe, das Museum der Moderne und der Verein MARK für kulturelle und soziale Arbeit. Das Land Salzburg übernimmt dabei die finanzielle Unterstützung.

Clara Kanz hat vor vor zwei Jahren (also in entschieden besseren Zeiten) ein Kulturpraktikum bei der Initiative Architektur im Architekturhaus absolviert. Heute organisiert sie dort als fixe Mitarbeiterin unter anderem die Bewerbungen der kommenden Kulturpraktikanten. „Ich fand es damals besonders schön, dass man von Anfang an herzlich und vollwertig im Team aufgenommen wurde. Im Rahmen des Praktikums konnte ich sinnvolle Aufgaben erledigen und wichtige Projekte mitgestalten, beispielsweise eine neue Ausstellung.“

Zwei Praktikums-Varianten werden angeboten: Einerseits gibt es einen Kulturmonat für Studierende zwischen 18 und 26 Jahren. Dabei handelt es sich um Pflichtpraktikanten-Arbeitsplätze. Pro Stelle zahlt das Land 800 Euro an die Kultureinrichtungen, entweder als Vollzeitstelle oder aufgeteilt auf zwei Monate. Zusätzlich gibt es noch das Angebot der Schnuppertage. Darunter versteht man eine Tätigkeit für Schüler und Studierende zwischen 16 und 26 Jahren von maximal zehn Stunden pro Woche. Hier beträgt die Landesförderung 250 Euro pro Platz. Für die Teilnehmenden ist ein Wohnsitz im Land Salzburg Voraussetzung.