Also der Reihe nach: Bei der ersten Meldung geht es (hoffentlich) um einen Schlusspunkt hinter einer Never-ending-Story. Der Architektenwettbewerb zum Neubau des Paracelsusbades in der Stadt Salzburg ist nun abgeschlossen, und auf dem Modelltisch steht ein Ding, das auf den ersten Blick nicht nur baukünstlerisch attraktiv aussieht, sondern – wenn es so funktioniert, wie angedacht – tatsächlich neuen Freizeitwert in die Stadt bringt.
Für das neue Paracelsusbad ist ein Entwurf der Berliner HMGB-Architekten (Heike Matcha und Günter Barczik) gekürt worden. Mit ihrem Projekt übertragen Matcha und Barczik die Idee des Panoramabades in den Stadtraum. Alle Becken (Kinder, Familien, Therapie) sind innerhalb nur einer gebäudehohen Halle übereinander angeordnet. Die vertikale Bäderlandschaft öffnet sich zum Mirabellgarten hin und gewährt freie Aus- und Einblicke. Man werde den Eindruck haben, „in den Baumwipfeln zu baden“, verspricht das Architektenteam. Die von außen sichtbaren „Bäderbalkone“, anknüpfend an Architektur des Sheraton-Hotels, werden von einer Glasfassade eingehaust.
Der Hauptzugang wird im Kurgarten sein. Das neue Gebäude ist in Zonen gegliedert: zur Auerspergstraße hin Kurhaus, Sauna und Büros, zum Mirabellgarten hin die offene Bäderlandschaft. Deren Becken werden über Rampen und Brücken frei im Raum miteinander verbunden. „Die 65 Meter lange Rutsche ist Teil des Systems“, versprechen die beiden Architekten. „Fensteröffnungen in Böden und Seiten der Becken erzeugen zusätzlich ungewöhnliche Blickbeziehungen.“
Bürgermeister Heinz Schaden erhofft sich „ein neues Wahrzeichen für Salzburg“. Der Entwurf entspreche „unseren selbst auferlegten Qualitätskriterien und schließt nahtlos an die Neue Mitte Lehen an“. In der Jury habe es eine „solide Entscheidung“ und in der Stadtregierung einen Konsens dafür gegeben. Planungsstadtrat Johann Padutsch: „Das ist eindeutig die mutigste Lösung unter allen eingereichten Projekten.“ Sie verspreche ein einmaliges und einzigartiges Bädererlebnis an einem Kurgarten. „Auf den Bauplatz wurde äußerst feinfühlig Rücksicht genommen.“ 64 Projekte wurden eingereicht, fünf kamen in die engere Wahl.
Für den Betrieb ist derzeit Vizebürgermeister Harry Preuner zuständig, für den Bau selbst Claudia Schmidt. „Es geht bei diesem hochsensiblen Standort nicht nur um eine architektonisch gute Lösung sondern aus Sicht des Kurbetriebes auch um die Aufrechterhaltung des Betriebes und um eine praxisorientierte Planung“, so Preuner. Ziel sei es, das alte Kurhaus so lange in Betrieb zu halten, bis die Übersiedlung ins neue stattfinden kann.
Claudia Schmidt schwärmt vom künftigen „wunderschönen Blick in den Kurgarten“. Ob der auch die Waldpädagogik weiterbringen wird? Falsche publizistische Baustelle! Bei der zweiten Pressemeldung geht es darum, dass der Magistrat sein Waldpflegeprogramm, unter anderem auf den Stadtbergen, auch jungen Leuten nahebringt. Demnächst stehe die 350. Waldwanderung für Salzburger Schülerinnen und Schüler an.
Zurück zum neuen Paracelsusbad: 4.500 Quadratmeter Nutzfläche sind für den Badbereich selbst vorgesehen, 900 für die Sauna und 170 für die Gastronomie. Die Wasserflächen selbst: Der Eltern-Kind-Bereich soll 40 Quadratmeter haben, das Familienbecken 240, für Sportschwimmer werden vier Bahnen (250 Quadratmeter) zur Verfügung stehen und weitere 100 zum Schwimmenlernen. Die erwähnte Rutsche soll 65 Meter lang werden.