Das Bund-Bundesländer-Netzwerk "Green Events Austria" hat den Wettbewerb "Nachhaltig gewinnen!" ins Leben gerufen. Man zeichnet die nachhaltige und umweltbewusste Organisation von Kultur- und Sportveranstaltungen aus.
Also: Ressourcenschonend Kultur machen! Es täte doch wirklich die Hälfte der Bühnenscheinwerfer. Sie müssten wirklich nicht wie im Landestheater seit Jahrzehnten in den Zuschauerraum hinein wachsen. Das Gemetzel um die freie Radstellplätze im Festspielbezirk zeigen hingegen, dass diese Institution wohl einen Punkt der Ausschreibung tadellos erfüllt: die An- und Abreise mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln.
Viele andere Punkte auf der To-do-Liste sind für Sportveranstalter leichter einzulösen als für Kultureinrichtungen. Die Vermeidung und Trennung von Abfällen sollte da wie dort selbstverständlich sein. Die Verpflegung mit regionalen, saisonalen, biologisch produzierten oder fair gehandelten Lebensmitteln und Getränken ist vielleicht nicht die Kernaufgabe in der Kultur. Aber die Pausenbuffets gehörten wohl mal kritisch beäugt. Der schonende Umgang mit Energie und Wasser nimmt Opernhäuser in die Pflicht, wenn sie Wagners „Fliegenden Holländer“ werkgetreu aufführen wollen. Der Wasserbedarf (es gilt schließlich, ein Meer zu suggerieren) sollte durch die natürliche Energie – der Holländer macht sich traditionellerweise vom Wind geblähte Segel zunutze – hinlänglich wieder eingebracht werden.
Die „Aspekte der sozialen Verantwortung“ sind ein Punkt, bei dem sich Kulturveranstalter ganz leicht tun sollten. Wir lernen in den Theatern ja fürs Leben. Eben erst hat uns Faust II in der Felsenreitschule gelehrt, dass es besser wäre, Leopold Kohr und seinen Ruf nach kleinen Einheiten zu beherzigen anstatt mit Deichbauten ins ökologische System eingreifen zu wollen. Es ist bekanntlich Mephisto selbst, der bei solchen Dingen seine Hand im Spiel hat. Hinweise für besseres Zusammenleben fänden sich in der Bühnenliteratur über Jahrhunderte zur Genüge. Die Anforderung schließlich, „Kommunikation der Green Event Maßnahmen“ sollte ein Leichtes sein, schließlich ist man eh auf dem Podium tätig und das Weltverbessern von oben gewohnt.
Solche Wettbewerbe hat es übrigens schon zwei Mal gegeben. Auch Salzburger Events sind positiv aufgefallen: So wurde etwa der Salzburg Marathon als erste biozertifizierte Sportveranstaltung ausgezeichnet und das Tennisturnier Gastein Ladies für seine umweltfreundliche Besuchermobilität prämiiert. Die grünen Jungs, die in Salzburg Kultur machen, scheinen den Juroren bisher aber noch nicht untergekommen zu sein.