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Die gläserne Datensammlung des Landes

STICH-WORT

30/06/14 Mit einem Wischer, sprich: mit einem App bekommt man alle Zahnärzte im Land auf iPhone oder Tablet. Oder alle Feuerwehrhäuser, wobei im Ernstfall die Notrufnummer 122 doch hilfreicher sein dürfte Das Nachschlagen der Museen im Land ist auch wichtig, aber im Normalfall nicht ganz so dringend.

 

Von Reinhard Kriechbaum

Die Museen stehen unmittelbar nach der Auflistung aller Recyclinghöfe in Salzburg, aber noch von den Kinderbetreuungseinrichtungen, obwohl auch die Museen mit ihren pädagogischen Programmen gerne solche Funktionen wahrnehmen. Wer gerade ein Kind zu taufen hat, darf sich mit den „Sechzig häufigsten Vornamen (teilweise phonetisch zusammengefasst) im Land Salzburg für Neugeborene mit österreichischer Staatsbürgerschaft“ wohl angeleitet fühlen. Die Suche nach Badeplätzen kann, falls sich doch gelegentlich ordentliches Wetter einstellt, urplötzlich gefragt sein.

Die Kultur ist noch nicht ganz so präsent

Und wo gibt es all diese nützlichen virtuellen Helferlein? Das Land Salzburg bietet ab sofort eine Präsenz für Open Government Data (OGD). Ab sofort über dreißig Statistik-Datensätze zu Kindertagesheimen, Bevölkerung, Migration und Wirtschaftsindikatoren online im Open Government Data-Portal zur Verfügung. Weiters sind mit dem Start von OGD im Land Salzburg rund zwanzig Datensätze aus dem Geografischen Informationssystem zum Thema Gesundheit, zu öffentlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen und zu Grenzdaten online vorhanden. „Im Herbst/Winter werden voraussichtlich Datensätze zum Thema Wasser und ausgewählte Verkehrsdaten folgen“, tut LH Wilfried Haslauer kund. Landesrätin Martina Berthold hält für wichtig, dass diese Sammlungen von „landeseigenen, nicht personenbezogener Daten“, Transparenz und Offenheit schaffe, die Demokratie stärke und zu neuen, innovativen Produkten und Dienstleistungen wie zum Beispiel mobilen Apps motiviere.

Nicht personenbezogen also. Was das Land über den Einzelnen ausgekundschaftet hat, bleibt natürlich unveröffentlicht. Wird schon nicht so schlimm sein.

Die Kultur fürs Erste ein noch etwas kümmerliches Listen-Dasein. Aber die Museen gibt es immerhin, die Burgen und Schlössen und auch die Bibliotheken. „Kunst am Bau“ ist auch hier nachzuschlagen, und da wiederum besonders Kunstwerke in der Stadt und insbesondere im Spitalsgelände. Dazu gibt es sogar Audiotext.

„Bei Open Government Data handelt es sich um offene Verwaltungsdaten, also jene Datenbestände des öffentlichen Sektors, die von Staat und Verwaltung im Interesse der Allgemeinheit ohne jede Einschränkung zur freien Nutzung, zur Weiterverbreitung und zur freien Weiterverwendung zugänglich gemacht werden“, heißt es in der Landeskorrespondenz. „Diese ausgewählten Datenbestände werden strukturiert und maschinenlesbar von den zuständigen Behörden bereitgestellt und lassen sich durchsehen, durchsuchen, filtern, aufbereiten, überwachen und weiterverarbeiten.“

Das Weiterverarbeiten ist ausdrücklich erwünscht, deshalb hat man einen „Salzburger Open Data Award“ ausgeschrieben, mit dem sich die Fachhochschule Salzburg gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Salzburg an Salzburger Schülerinnen und Schüler wendet: Gesucht sind die kreativsten Applikationen (Apps) und Webanwendungen sowie Konzepte für Apps. Der Wettbewerb richtet sich an alle Schultypen. Den Siegern winken Preisgelder von insgesamt 4.000 Euro.

Hier ist das Füllhorn von mehr oder weniger Wissenswertem über Salzburg: data.salzburg.gv.at/
Salzburger Open Data Award 2015: Einreichungen bis Mitte April 2015: www.its.fh-salzburg.ac.at/od-award

 

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