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Nebenschauplatz-Scharmützel?

KOMMENTAR

Von Heidemarie Klabacher

17.02.2010Der eine hat "die Nase voll" und zieht sich anscheinend auf einen "alternativen Standort" zurück. Die anderen geben die "unwiderrufliche Absage des geplanten Publik Viewings" bekannt. Bleiben jetzt nur mehr Sommerszene und Festspiele übrig in der "Arena" Residenzplatz? Blicken wir auf einen - angesichts der causa prima - scheinbar vernachlässigbaren "Nebenschauplatz".

"Kulturhauptstadt grüßt Sporthauptstadt!" Mit diesem Spruch zockelte anno 2003 (da war Graz "Kulturhauptstadt Europas") ein O-Bus durch Salzburg. (Sporthauptstadt? Salzburg? Olympia? War da nicht auch was?) Jedenfalls hat sich seither die salzburgspezifische Disziplin „Grabenkampf Kultur gegen Sport“ herausgebildet und verfeinert.

Was den Residenzplatz betrifft, scheint derzeit die Kultur die besseren Karten zu haben. Die Agentur "Future Events" (Wolfgang Weiss) hat sich schon vor einigen Tagen hinter die Linien zurückgezogen. Nun haben auch Herbert Vatschger und Georg Daxner, die ebenfalls ein "Public Viewing" auf dem Residenzplatz geplant hatten, kundgetan, dass sie das Geschehen von den Zuschauerrängen aus verfolgen werden - diesen Sommer jedenfalls.

Es habe vergangene Woche ein Gespräch Festspiel-Schauspielchef Thomas Oberender gegeben: "Nachdem sich eine hundertprozentige Terminkollisionen abzeichnete, konkret am 5., 6. und 7. Juli (Halbfinale und Jedermann-Proben), hielt Herr Oberender Rücksprache mit der Produktion und hat uns schriftlich mitgeteilt, dass diese Probentermine unverrückbar seien. Zumal die Politik den Festspielen versicherte, die vierzehn angesetzten Jedermann Probentage uneingeschränkt zu garantieren, um die neue Produktion nicht zu 'gefährden'."

Für Daxner und Vatschger jedenfalls ist ein "Public Viewing ohne Halbfinalübertragungen indiskutabel" und bedinge "eine unwiderrufliche Absage des geplanten Publik Viewings". Auch an "keinem anderen Ort in Salzburg" werde man die Idee eines Public Viewings in dieser Konzeption weiterverfolgen, "da wir dies weder für Publikum noch für Sponsoren attraktiv genug finden". Anlässlich der EM 2012 werde man aber wieder von sich hören lassen.

Bleiben die "Kontrahenten" aus der Kultur "Festspiele" und "Sommerszene". Schlimm und unnötig genug, dass hierorts mangels sinnvoller Konzepte "Kultur" und "Sport" gegeneinander ausgespielt werden. Noch schlimmer, wenn zwei Kulturveranstalter gegeneinander in den Ring steigen, weil in der Politik niemand einen Terminkalender zu führen und/oder klare Richtlinien vorzugeben vermag.

 

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