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Verschenkt: Bahnhof mit Festungsblick

KOMMENTAR

altVon Norbert Mayr

28/06/12 Eine äußerst spannende Facette des Mittelbahnsteigs war seine Lage direkt zwischen den Gleisen, zwischen Verreisen, Verweilen, Ankommen und Warten.

Der zuletzt leider unglaublich verwahrloste, aber urbane Ort der Begegnung mit repräsentativem Restaurant und relativ großen, aber schlecht genutzten Raumpotenzialen hätte vielleicht gar zum Stadtteilzentrum der besonderen Art für Teile der in dieser Hinsicht unterversorgten Vierteln Schallmoos und Elisabeth-Vorstadt werden können. Am ungenutzten Dachgeschoß wäre Platz für ein Dachcafè mit Ausblicksmöglichkeiten auf Altstadt und Gebirgspanorama gewesen.

Raimund Gutmann von der "Wohnbund:consult" forderte 2003 in der sozialwissenschaftlichen Studie zum Bahnhofsquartier einen "neuen Bahnhof mit Mehrwert" als Verbindungselement der beiden angrenzenden Stadtteile. Der Mittelbahnsteig könnte wesentlich zu diesem „Brückenbau“ beitragen. Den Mittelbahnsteig hätte man auch als vorhandene Gleisüberbauung interpretieren können, während laut ÖBB neue Überbauungen aus Kostengründen (2500 Euro/qm) im Regelfall nicht leistbar sind.

Ein entrümpelter, intelligent neustrukturierter Mittelbahnsteig mit zum Teil öffentlicher Nutzung hätte eine wichtige Rolle bei der Vernetzung und Aufwertung der angrenzenden Stadtteile spielen können.

Bild: Norbert Mayr
Zum Hintergrund-Text Wie es zur Abrissbirne kam
Zur Reportage Adieu, Mittelbahnsteig! (Teil 1)
und Was noch da ist und was fehlt (Teil 2)
Zum Porträt Jana Breuste Jugendstil und Salzburg?

 

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