Wie Salzburgs Natur tickt

HAUS DER NATUR / 100-JAHRE-JUBILÄUM (2)

24/04/24 Wie jedes Museum ist auch das Haus der Natur mehr als „nur Ausstellung“. Es ist das naturkundliche Archiv des Landes Salzburg. In den Sammlungen werden rund eine Million Belege zur Natur Salzburgs (und darüber hinaus) verwahrt.

Diese Sammlungen reichen teilweise weit über die hundertjährige Museumsgeschichte zurück. Es ist ein langfristiges wissenschaftliches Archiv, das wesentlich zum Verständnis der biologischen Vielfalt Salzburgs beiträgt und gleichzeitig deren Veränderungen dokumentiert. Um die Daten dieses Archivs für Wissenschaft und Naturschutz nutzbar zu machen, führt das Haus der Natur in Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg und dem Nationalpark Hohe Tauern eine umfangreiche Datenbank in der die Vorkommen von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten digital abrufbar gehalten werden. Diese Biodiversitätsdatenbank wird neben den Daten aus den Sammlungen durch Beobachtungsdaten von Mitgliedern der ehrenamtlichen wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften am Haus der Natur gespeist.

Im Rahmen des internationalen Datennetzwerks Global Biodiversity Information Facility (GBIF) ist die Datenbank online zugänglich. Das Haus der Natur ist auf GBIF der zweitgrößte Datenprovider in Österreich. In insgesamt acht naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften arbeiten Expert·innen des Hauses der Natur mit zahlreichen ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen und bieten eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch dieser Citizen Scientists. Sie beschäftigen sich mit Naturbeobachtungen, Artenschutz oder Sammlungsaufarbeitung.

Das Veranstaltungsprogramm allein für Frühjahr/Sommer 2024 umfasst 71 Termine. Umgerechnet bedeutet das, dass wöchentlich zwei bis drei Veranstaltungen angeboten werden, von der Vogelbeobachtung über die Fossilienexkursion bis zur teleskopischen Sternführung. So gut wie alle dieser Veranstaltungen sind kostenlos und werden von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsgemeinschaften organisiert.

Seit 2018 betreibt das Haus der Natur die VEGA Sternwarte. Dort steht im Gegensatz zu reinen Forschungsobservatorien neben dem wissenschaftlichen Anspruch auch der Bildungsauftrag im Fokus. Die Sternwarte verfügt über zwei leistungsstarke Ritchey-Chrétien-Cassegrain-Teleskope, die sowohl für Forschung als auch bei öffentlichen Sternführungen zum Einsatz kommen. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung des Hauses der Natur im Bereich der Naturvermittlung wurde mit Beginn des Jahres 2022 das Team der Natur- und Umweltbildung vom Land Salzburg dem Museum anvertraut. Zu den Aufgaben zählt u. a. die pädagogische Betreuung der Auenwerkstatt in der Weithwörter Au. Darüber hinaus bietet man kostenlose Workshops und Fortbildungen für Schulen und Multiplikatoren zu verschiedenen natur- und umweltrelevanten Themen an. (Haus der Natur / dpk-krie) (Wird fortgesetzt)

Informationen zur Biodiversitätsdatenbank, zu den verschiedenen Arbeitsgruppen, zu Angeboten für Schulklassen und zur Auenwerkstattwww.hausdernatur.at 
Bilder: Haus der Natur / Leopold/Neumayr (2); Georg Simmerstatter (1)