DENKMALSCHUTZ / REVITALISIERUNG
15/09/25 22 Quadratmeter. Viel Platz hat man dort nicht, aber vom Charisma her ist dieser Platz beinah unschlagbar. Es ist die Wohnung über der Monikapforte in Mülln. Unmittelbar daneben steht das Wachhaus. Dort wurde jetzt eine weitere Wohneinheit mit 45 Quadratmetern Nutzfläche eingerichtet.
Die beiden Kleinwohnungen liegen in Objekten, die seit Jahrhunderten Teil der städtischen Befestigungsanlagen, der Müllner Schanze sind. Die Bauwerke stammen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und waren Teil des Verteidigungssystems der Stadt. Die Monikapforte diente als Durchgang in der Stadtmauer, während das benachbarte Wachhaus als Unterkunft und Arbeitsstätte der Stadtwache genutzt wurde.
Lange standen diese Gebäude leer. Mit Abschluss der Sanierungsarbeiten beginnt nun eine neue Phase in der Nutzung. „Am angespannten Salzburger Wohnungsmarkt zählt jede Wohnung“, sagt Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl. „Die Stadt Salzburg nimmt mehr Geld in die Hand, um die 1.700 stadteigenen Wohnungen zu sanieren. Mittlerweile haben wir den Rucksack an nicht sanierten, leerstehenden Wohnungen abgebaut.“
Die Stadt tue gut daran, in ihren eigenen Wohnungsbestand zu investieren. Das nützte den Bewohnerinnen und Bewohnern, sei aber auch im wirtschaftlichen Interesse der Stadt, so Dankl. In diesem Fall wird obendrein historische Bausubstanz sinnvoll genutzt. „Beide Wohnungen sind sehr günstig, haben einen großen Garten und einen schönen Ausblick auf die Stadt. Erreichbar sind sie nur über die eher steile Straße auf den Mönchsberg. Erfreulich ist, dass die Kosten für die Sanierung nicht höher waren als bei anderen Wohnungen.“
Die Sanierung zeige, wie sich historische Substanz mit den Anforderungen moderner Wohnnutzung verbinden lässt. Die beiden Wohneinheiten werden über das städtische Wohnservice vergeben. Für die Vergabe kommen Ein- und Zweipersonenhaushalte in Frage, die die persönlichen Voraussetzungen und die sozialen Kriterien erfüllen. (InfoZ)
Bilder: Stadt Salzburg / Alexander Killer