Seine Preise

GROSSER ÖSTERREICHISCHER STAATSPREIS / THOMAS LARCHER

28/10/19 Der Komponist und Pianist Thomas Larcher wurde mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Larcher hat viel, ihm wird gegeben: Für ihn ist das bereits der dritte bedeutende Preis in den letzten zwei Jahren.

Der Großen Österreichischen Staatspreis stammt aus einer Zeit, in der sein Name wohl etwas weniger pompös geklungen haben mag. Seit 1950 werden hervorragende künstlerische Leistungen innerhalb der Sparten Literatur, Musik, bildende Kunst und Architektur durch die; mit 30.000 Euro dotierte, höchste Kulturauszeichnung Österreichs gewürdigt. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zählen Ingeborg Bachmann, Friedrich Cerha, HK Gruber, Peter Handke, Georg Friedrich Haas, Ernst Krenek, György Ligeti und Olga Neuwirth. In diese illustre RundeGesellschaft reiht sich nun Thomas Larcher ein.

Beim diesjährigen Aldeburgh Festivalwar er Artist in Residence. Dort wurde ­– neben der Uraufführung seines Movement for solo piano – auch die britische Erstaufführung der bei den Bregenzer Festspielen 2018 uraufgeführten Oper Das Jagdgewehr realisiert. In der vergangenen Saison kamen zahlreiche seiner von der Kritik hochgelobten Werke zur Aufführung, etwa seine Symphonie Nr. 2 Kenotaph und das Chiasma für Orchester. Der Composer in Residence der Bregenzer Festspiele 2018 ist in der Spielzeit 2019/2020 als Composer in Residence ins Concertgebouw Amsterdam eingeladen. Dafür erarbeitet Thomas Larcher zwei neue Werke: Eines für das Ensemble für zeitgenössische Musik ASKO|Schönberg, für das der Österreicher mit der holländischen Fotografin Awoiska van der Molen zusammen arbeitet, sowie die Symphonie Nr. 3, die das Radio Filharmonisch Orkest unter Hannu Lintu beim Mahler Festival in Amsterdam im Mai 2020 uraufführen wird.

Aber Preise sind für Larcher nichts Neues. Er erhielt er neben dem British Composer Award (International Category) 2012 etwa auch 2015 den Elise L. Stoeger Prize, 2014/15 den Chamber Music Society of Lincoln Center sowie ebenfalls 2015 den Österreichischen Kunstpreis für Musik. 2018 wurde er mit dem Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien ausgezeichnet und mit dem Prix de Composition Musicale of Fondation Prince Pierre.

Thomas Larcher ist der Gründer des Festivals Klangspuren. 2004 gründete er das Kammermusikfestival Musik im Riesen, das jährlich im Mai in den Swarovski Kristallwelten in Wattens stattfindet, dessen Programm er auch heute noch leitet.

Werkaufträge erhielt er in den letzten Jahren u.a. vom Gewandhaus Leipzig, Lucerne Festival, dem Southbank Centre London, der Wigmore Hall London, der BBC und den BBC Proms. Larcher schreibt für internationale Orchester wie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Gewandhausorchester Leipzig, die Wiener Philharmoniker, das San Francisco Symphony Orchestra und das BBC Symphony Orchestra.

Bei der Preisverleihung am 10. Oktober nannte Österreichs Kulturminister Alexander Schallenberg Larcher einen „Grenzgänger der Musik, der eine spezifisch eigene Klangfarbe entwickelt hat“. Seine Musik bewege sich „auf gefährlichen Routen zwischen gesicherter und ungesicherter Tonalität bis hin zu rein geräuschhaften Flächen“. Larcher habe seine eigene Klangwelt und Handschrift entwickelt. Er lässt sich keinerlei gängigen Trends unterordnen. „Sein Umgang mit den vielfältigen Möglichkeiten eines großen Orchesters ist virtuos.“ (Ophelias Culture PR / www.thomaslarcher.com / dpk-jw)

Bilder: Richard Haughton, Eduardus Lee