Kleine Bildchen, große Hilfe

IM PORTRÄT / HELENA MAY HEBER

29/10/20 Wenn man das Rasterblatt anschaut, fällt einem unwillkürlich Tombola ein. Und ein bisserl was hat die Sache ja wirklich von diesem Spiel. Die junge Salzburgerin Helena May Heber, Bildhauerin und Schauspielerin, hat 140 Künstlerinnen und Künstler für ein karitatives Kunstprojekt animieren können.

Von Reinhard Kriechbaum

„Bis jetzt beteiligen sich rund achtzig Künstlerinnen und Künstler an unserem Projekt“, freut sich Helena May Heber. Wie ist sie auf die Idee gekommen, die Initiative Kunst und Kultur zu starten?

„Als gelernte Bildhauerin und Schauspielstudentin fühle ich mich mit der bildenden und der darstellenden Kunst sehr verbunden.“

„Seit meiner frühen Kindheit begleitet mich meine Begeisterung für Kunst und Kultur“, sagt sie. „Malerei, Holz- und Steinbearbeitung, Drucktechnik, Schauspiel, Musik, Tanz und Gesang sind meine Leidenschaften.“ Sie wurde 1997 in Salzburg geboren und ist in Oberösterreich aufgewachsen. Vor vier Jahren hat sie ihre Ausbildung zur Bildhauergesellin an der HTBLA Hallstatt mit Auszeichnung abgeschlossen, danach begann sie eine Schauspielausbildung am Schauspielhaus Salzburg. Dieses Jahr will sie abschließen.

Die Idee hinter Kunst und Kultur: „140 KünstlerInnen gestalten ehrenamtlich je ein 15x15cm großes Bild“, erklärt Helena May Heber. Pro hundert Euro Spendenerlös wird ein weiteres Bildchen bei einem bildenden Künstler in Auftrag gegeben. „Das Leinwand-Element dazu erhalten sie per Post von mir. Die Einzelmotive werden dann zum Schluss zu einem 220cm mal 160cm großen Gesamtkunstwerk zusammengesetzt, an einem öffentlichen Ort in Salzburg ausgestellt und versteigert.“

Elf Bilder seien bereits durch Spenden ab- und auf der Online-Seite aufgedeckt, so Helena May Heber. Dreißig kleine Gemälde seien schon fertig und warteten darauf, bei entsprechendem Spenden-Fluss „ins Bild“ zu kommen. Auf der Website kann man den Fortschritt der Entstehung des Gesamtbildes mitverfolgen. Rein rechnerisch sollten 14.000 Euro hereinkommen, und die Versteigerung kann nochmal ein Sümmchen einspielen.

Die Theaterachse und das Off-Theater unterstützt Helena May Heber schon jetzt. Bei der Theaterachse hat es ihr vor allem das Klassenzimmerstück Arme Arten über Biodiversität und Klimawandel angetan. Auch junge Künstlerinnen und Künstler, die von der Kunsthilfe Salzburg ausgesucht werden, soll Spendengeld zugute kommen. „Wir hoffen, noch weiteren Institutionen bestmöglich unter die Arme greifen zu können“, sagt die junge Bildhauerin und Schauspielerin mit jugendlichem Optimismus.

www.kunst4kunst.at
Bild: Helena May Heber/privat (1); Kunst für Kunst (1)