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Öffentlicher Ermöglichungsraum

IM PORTRÄT / NINA VASILCHENKO

01/06/21  Nina Vasilchenko hat für ihr Projekt The Factory das nach Jeanne Peyrebère de Guilloutet benannte Interkulturstipendium der Stadt Salzburg erhalten.

Die georgischstämmige, in Salzburg lebende Nina Vasilchenko hat an der Universität Mozarteum Bühnen- und Kostümgestaltung sowie Film- und Ausstellungsarchitektur studiert. Ums Raum-Schaffen geht es auch in dem gemeinsam mit Jonathan Wendt entwickelten Entwurf The Factory. Die Idee: einen „öffentlichen Ermöglichungsraum“ zu schaffen, der zu interaktivem Arbeiten einlädt. The Factory soll ein „Begegnungsort zum Probieren und Zusammenkommen“ werden, der den Dialog und den Austausch für künstlerisch interessierte Menschen verschiedenster kultureller Hintergründe ermöglicht.

Als Frau und Künstlerin mit Migrationshintergrund will sich Nina Vasilchenko gesellschaftlich und interkulturell einbringen. Damit ist sie ganz auf der Linie der Wahl-Salzburgerin Jeanne Peyrebère de Guilloutet (1875-1961), aus deren Stiftung das Interkulturstipendium finanziert wird. Die Stifterin hat Zeit ihres Lebens soziale und kulturelle Aktivitäten gefördert und sich für die Verständigung der Völker eingesetzt hat. Deshalb unterstützt man mit diesem Stipendium Vorhaben, die auf Integration, Menschenrechte und soziokulturelle Aktivitäten abzielen. Damit sind interkulturelle Kunst- und Kulturprojekte aller Sparten sowie spartenübergreifende Projekte gemeint, die sich „künstlerisch in qualitativ hochwertiger Weise mit eigenen und anderen kulturellen Denkweisen auseinandersetzen und die Realität einer von Migration geprägten Gesellschaft berücksichtigen“, heißt es in einer Aussendung der Stadt.

The Factory soll also ein offener Raum zur Teilhabe sein, Film, Fotografie, Performance, Theater, Musik, Skulpturen, Malerei und Literatur soll darin Platz finden und zu Diskussionen und Workshops anregen. The Factory will – so ist es auf der Website der Künstlerin beschrieben – den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Unterstützung anbieten, will ihnen helfen Materialien zu beschaffen, die Architektur der Ausstellung vorzubereiten und die Lieferung der Werke zu organisieren. Angestrebt wird einerseits die Sensibilisierung Kulturschaffender für ein interkulturell gemischtes Publikum durch Umsetzung von Projekten, die die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft berücksichtigen. Andererseits sollen Menschen mit Migrationshintergrund als Zielgruppe erreicht werden.

Das mit 3.000 Euro dotierte Peyrebère de Guilloutet Interkulturstipendium wird alle zwei Jahre vergeben. Es gab sechs Einreichungen, der Jury gehörten diesmal Daniela Gmachl (Geschäftsführung ARGEkultur) und zwei Mitarbeiterinnen der Kulturverwaltung an, Martina Greil (Intern. Kulturkontakte) und Barbara Köstler-Schruf (allgemeine Kulturförderung). Das Stipendium wurde zum vierten Mal vergeben. Die nächste Ausschreibung ist 2023 vorgesehen.

nina-vasilchenko.com
Bild: nina-vasilchenko.com

 

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