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Der Name zum offenen Haus

IM PORTRÄT / HANS WALTER VAVROVSKY

01/10/13 „Hans Virgil“ sagen manchmal Mitarbeiter der Erzdiözese, und dieser Spitzname ist mehr als passend: Nach dreißig Jahren als Rektor sind der Name Hans Walter Vavrovsky und das diözesane Konferenz- und Bildungszentrum St. Virgil quasi zum Begriffspaar geworden.

003Prälat Hans Walter Vavrovsky hat am 1. Oktober 1983 die Leitung des Bildungshauses übernommen. Damit ist er der dienstälteste Rektor einer katholischen Bildungseinrichtung in Österreich. Dass St. Virgil einen so guten Klang hat in der Welt der katholischen Erwachsenenbildung, ist eben nicht nur der günstigen geographischen Lage geschuldet (österreichische Einrichtungen wählen das sozusagen in Österreichs Mitte gelegene Haus gerne für ihre Konferenzen und Symposien), sondern auch dem weiten Horizont, für den Vavrovsky bürgt.

„Eine Kirche muss offen sein für Andersdenkende und eine Kirche, die offen ist, muss auch damit rechnen, dass sie Schwierigkeiten bekommt, dass sie nicht von allen geliebt wird. Für die einen ist St. Virgil zu liberal, für die anderen ist es zu konservativ. Ein Bildungszentrum, das von allen geliebt wird und von niemandem kritisiert wird, das ist sicher kein gutes Bildungszentrum.“ Das schrieb Vavrovsky zum 25-jährigen Bestehen von St. Virgil. Er hat das Haus zu einer anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtung im deutschen Sprachraum entwickelt und in vielen gesellschaftlichen, ethischen und lebensbegleitenden Fragen nachhaltig Akzente gesetzt.

005Nicht zuletzt hat er vor dreißig Jahren ein Stück Baukunst übernommen, Wilhelm Holzbauer hatte das Bildungshaus Mitte der siebziger Jahre entworfen. Die von Josef Mikl freskierte Kapelle gehört zu den bedeutenderen bildkünstlerischen Schöpfungen in der Erzdiözese des vergangenen Jahrhunderts. Mikls Emmaus-Werk - es geht um eine Kirche, die auf dem Weg ist - hat Vavrovsky wohl auch als Langzeit-Rektor umgesetzt. Das Haus ließ Vavrovsky nach und nach erweitern. Mit der Realisierung eines umfassenden Erweiterungsbaus 1996 samt  Konferenzzentrum für größere Veranstaltungen bis zu 400 Personen kann St. Virgil Salzburg mit einer attraktiven Infrastruktur aufwarten. Als Hotel wirbt man nach wie vor mit Schlagworten wie „Wohnen in einem Kunstwerk“ oder „Architektur lädt ein“.

006Hans-Walter Vavrovsky wurde 1944 in Seekirchen geboren, 1968 wurde er in Salzburg zum Priester geweiht. Er studierte unter anderem bei Josef Ratzinger, der ihn in seinen engeren Schülerkreis berief. Auch als Ratzinger als Benedikt XVI. Papst wurde, traf sich diese Schülerrunde in jedem Sommer.

1973 bis 1983 war Vavrovsky Stadtpfarrer in Rattenberg. Für seinen Einsatz zur Restaurierung der Stadtpfarrkirche dort hat ihn die Stadt Rattenberg 1983 zum Ehrenbürger ernannt. Seit 25 Jahren ist Prälat Vavrovsky Mitglied des Salzburger Domkapitels. 2011 wurde er zum Domdechant gewählt und wird somit, wenn es denn so weit ist, dem Salzburger Domkapitel auch bei der Wahl des neuen Erzbischofs vorstehen.

Prälat Vavrovsky ist in der Stiftung Pro Oriente, in der Ökumene, im Salzburger Pressverein sowie im Katholischen Hochschulwerk und in vielen anderen Gremien aktiv. (St. Virgil/dpk-krie)

Das diözesane Bildungs- und Konferenzzentrum St. Virgil: www.virgil.at
Bilder: Bildungshaus St. Virgil

 

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