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Klettern mit dem Radl

DAS KINO / BERGFILMFESTIVAL

03/11/22 Zum 28. Mal steigt unter dem Motto Abenteuer Berg – Abenteuer Film im Filmkulturzentrum Das Kino das Bergfilmfestival. Vierzig neue Filmen stehen von 9. bis 20. November auf dem Programm, außerdem vier Vorträge und zehn Experten-Gespräche. Gegen freiwillige Spenden wird dort sogar Berg-Outfit geflickt.

„Haben Sie gewusst, dass man mit einem selbstgebauten Segelauto fünfhundert Kilometer durch die kasachische Steppe fahren kann? Dass der Pinzgauer Alpinist Peter Wörgötter bereits 1981 die erste Skiabfahrt von einem Achttausender gewagt hat? Dass Profialpinisten heutzutage wieder mit dem Radl zum Klettern durch die Alpen fahren?“ Das fragt Martin Hasenöhrl, der Leiter des Bergfilmfestivals und rät seinem Publikum: „Kündigen Sie Ihre Streamingdienste, schnappen Sie Ihre Freunde, Omas und Kinder.“ Neben den Bergen im Mittelpunkt, stehe – nach den schwierigen Coronajahren – der persönliche Austausch, das Zusammenkommen, das gemeinsame Kinoerlebnis.

„Kino ist mehr als Film schauen, Kino ist Begegnung“, erinnert Hasenöhrl. „Das Bergfilmfestival ist mehr als Film schauen, es ist Begegnung.“ Etwa mit dem Expeditionsfotografen Stefan Voitl, dem Skitourenguru Günter Schmudlach, dem Mountainbike-Spezialisten Harald Philipp oder Höhenbergsteiger Peter Wörgötter.

Mit dem Schweizer Alpinisten und Nordwandexperten Roger Schäli, mit Ralf Dujmovits, dem erfolgreichsten Höhenbergsteiger Deutschlands oder mit Hochgebirgsjägern aus den Hohen Tauern.

Der Salzburger Fotograf Herman Seidl nimmt die Tour de France in den Blick, der Gletscherforscher Heinz Slupetzky berichtet – es ist wahrlich nicht alles eitel Sonnenschein, eher zu viel Sonnenschein in den Bergen – vom Verschwinden des Eises rund um den Stubacher Sonnblick.

Die Gäste des Bergfilmfestivals 2022 kommen von überall her, heuer sogar aus dem Iran: „Puria Ravahi erzählt von Schitouren in seinem Geburtsland“, so Intendant Hasenöhrl.

Noch vor offizellem Kinostart werden mit „Acht Berge“ junge Local Heroes mit ihren Arbeiten zeigen, „wie bunt das Genre Bergfilm interpretiert werden kann“.

Namhafte Regisseure haben ihren live-act: Mit Adrian Goiginger und seinem Aussteigerdrama Märzengrund ist auch der Spielfilm zu Gast. „Robert Schabus wahrscheinlich jenen Bergfilm gedreht, der am besten zu unserem Festivalmotto passt. Er erzählt in Alpenland nicht nur von den Bergen, sondern auch von den Menschen, die dort leben“, so Martin Hasenöhrl.

Und das sind immerhin 13 Millionen Menschen in acht Ländern. Schabus besuchte für seinen Dokumentarfilm Bergbauernhöfe in Österreich, kleine Manufakturen im Dorf Premana in Italien oder bekannte Wintersportzentren wie Meribel in Frankreich oder Garmisch-Partenkirchen in Bayern. „Die Idylle trägt den Keim zu ihrer Zerstörung in sich. Der Tourismus schafft Arbeitsplätze und frisst die Natur auf, der Verkehr durchschneidet die Alpentäler und der Klimawandel macht sich in den Alpen besonders bemerkbar.“

Im ersten Stock des Filmkulturzentrums ist, neben der Bergbar, die Ausstellung Berge im Licht, von Georg Zenz zu erklinmmen.

„Und wenn Sie beschädigte Funktionskleidung mitbringen, kann Ihnen Nadine Schratzberger vom Wiener Outdoor-Label Montreet gegen eine freiwillige Spende die Löcher stopfen während Sie im Kino sitzen.“

Das 28. Bergfilmfestival von 9. bis 20. November - www.daskino.at
Bilder: www.daskino.at

 

 

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